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KIRCHE in Potsdam: Fußwaschung vor dem Abendmahl Die Siebenten-Tags- Adventisten feiern Sabbat

KIRCHE in Potsdam Versteckt inmitten Potsdams hat die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten in der Zimmerstraße 12 a ihr Gemeindezentrum. Wöchentlich treffen sich am Sabbat 140 Gläubige zur gottesdienstlichen Gemeinschaft.

KIRCHE in Potsdam Versteckt inmitten Potsdams hat die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten in der Zimmerstraße 12 a ihr Gemeindezentrum. Wöchentlich treffen sich am Sabbat 140 Gläubige zur gottesdienstlichen Gemeinschaft. In kleinen Gruppen werden Verse aus der Bibel gelesen, diskutiert und in aktuellen Bezug gesetzt. Im Anschluss findet sich die Gemeinde wieder zusammen, um zu singen und die Predigt zu hören. Am Nachmittag trifft sich dann die Junge Gemeinde zur Jugendstunde. Jeden Sonnabend feiern die Christen den Sabbat (hebräisch: Ruhetag) in Anlehnung an das Alte Testament der Bibel. „Dort steht, dass der Mensch an jedem siebenten Tag nicht arbeiten soll“, sagt Gemeindepfarrer Christian Knoll. Am Sonntag, dem ersten Tag der Woche, treffen sich dann die dreißig Pfadfinder der Gemeinde. Die Gemeinde der Adventisten gehört zu den so genannten protestantischen Freikirchen und ist selbständig. Das heißt, dass sie nicht der Staatskirche angegliedert ist. Die Gemeinschaft finanziert sich durch Spenden und dem an die Bibel angelehnten Zehnten eines Gemeindemitgliedes. Wobei die Unterstützung immer freiwillig sei, so Knoll. Anders als beispielsweise in der evangelischen Kirche existiert die so genannte „Großtaufe“. Der Täufling muss mindestens 14 Jahre alt sein, um nach einer Unterweisung in die Gemeinschaft Jesu Christi aufgenommen zu werden. Bei diesem Sakrament wird der Täufling vollständig im Wasser untergetaucht. „Das symbolisiert den Neuanfang mit Gott“, erläutert der Theologe. Vor der Tischgemeinschaft des Abendmahls, in Anlehnung an das Neue Testament, gibt es eine Fußwaschung. „Sie symbolisiert die Gleichheit aller Menschen“, sagt Christian Knoll. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in Europa und den USA religiöse Bewegungen, von denen auch das Jahr der Wiederkunft von Jesus errechnet wurde. Doch Jesus Christus kehrte nicht zurück. Die Große Erweckung brach zusammen. Eine Gruppe von Gläubigen verwarf die Erkenntnis dieser Bewegung nicht. Sie organisierte sich 1863 als Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in Form einer Freikirche. Die Gläubigen haben kein Datum für die Wiederkehr Christi errechnet. „Wir folgen der Aufforderung Jesu, auf ihn zu warten“, sagt Christian Knoll. In Potsdam begann die Geschichte der Gemeinde im Jahre 1903. Zu Vorwendezeit bot die so genannte „Teestube“ des damaligen Gemeindepfarrers Pastor Hiob Zuflucht und Stärkung nicht nur für Gemeindeglieder. Die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten war Mitbegründer des hiesigen Arbeitskreises Christlicher Kirchen (ACK). Seit 1995 arbeiten die verschiedenen Groß- und Freikirchen zusammen. Sie organisieren auch gemeinsame Veranstaltungen wie die alljährliche Allianzgebetswoche und die Ökumenische Bibelwoche. Ulrike Strube

Ulrike Strube

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