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Landeshauptstadt: Gedenken an die Mauertoten Erinnern an das Sckicksal von Hans-Jürgen Starrost

In der Nacht des 14. April 1981 missglückte der Versuch von Hans-Jürgen Starrost, in Teltow-Siegridshorst mit Hilfe einer Leiter die DDR-Grenzanlagen zu überwinden.

In der Nacht des 14. April 1981 missglückte der Versuch von Hans-Jürgen Starrost, in Teltow-Siegridshorst mit Hilfe einer Leiter die DDR-Grenzanlagen zu überwinden. Der bereits gestellte Flüchtling wurde durch den hinzukommenden Abschnittsbevollmächtigten (ABV) der Volkspolizei angeschossen und schwer verletzt. Trotz des Bauchschusses wurde er durch den Stasi-Major Höhne mit Zustimmung des Militärarztes des Grenzregiments 42 stundenlang verhört. Als Starrost endlich ins Lazarett Drewitz gebracht und operiert wurde, war es zu spät. Er erlag am 16. Mai seinen schweren Verletzungen. Der ABV gab an, der Schuss aus seiner Makarow-Pistole habe sich unbeabsichtigt gelöst. Das Gutachten der Stasi-Waffenexperten schloss diese Möglichkeit jedoch aus. Dennoch wurde der schießwütige Polizist nicht zur Verantwortung gezogen und diente bis 1989 unbehelligt im VPKA Potsdam. Das tragische Schicksal von Hans-Jürgen Starrost hat Hannelore Strehlow, Mitarbeiterin in der Potsdamer Stasiunterlagenstelle, in ihrem Buch „Der gefährliche Weg in die Freiheit – Fluchtversuche aus dem ehemaligen Bezirk Potsdam“ dokumentiert. Daraus las am Sonnabend im ehemaligen Stasi-Untersuchungsgefängnis Claus Peter Ladner, Vorsitzender des Fördervereins „Lindenstraße 54“. An der Gedenkstunde für die Mauertoten nahmen die Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer sowie Politiker der CDU und der SPD, darunter Bundestagskandidat Steffen Reiche, teil. Der Förderverein wird sich am zentralen Fest der deutschen Einheit am 2. und 3. Oktober in Potsdam mit einer eigenen Veranstaltung beteiligen. Vereinsmitglied Gabriele Schnell wird dann ihr neues Buch mit elf Zeitzeugenberichten ehemaliger Häftlinge vorstellen. Es basiert auf einer Dokumentation, in der die Potsdamer Autorin alle Personen erfasst hat, die im Untersuchungsgefängnis Lindenstraße eingesperrt waren. Einer der Berichte stammt von Peter Runge, der gestern an der Gedenkstunde teilnahm.Runge hatte als 15-jähriger wie andere Einstein-Oberschüler zur Potsdamer Maidemonstration 1946 als Zeichen des Protestes gegen die undemokratische Entwicklung in Ostdeutschland eine weiße statt einer Roten Nelke angesteckt und war deshalb für vier Jahre in einem sowjetischen Straflager interniert worden. E. Hoh

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