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ATLAS: Geld und Zeit

In der Bürgeranhörung zum neuen Bebauungsplan für einen öffentlichen Uferweg am Griebnitzsee versuchten die beiden Anlieger-Anwälte zwei Karten auszuspielen: Die Zeit-Karte und die Geld-Karte. Die Stadt müsse dem „Steuerbürger“ klarmachen, dass der Uferweg sehr teuer werde.

In der Bürgeranhörung zum neuen Bebauungsplan für einen öffentlichen Uferweg am Griebnitzsee versuchten die beiden Anlieger-Anwälte zwei Karten auszuspielen: Die Zeit-Karte und die Geld-Karte. Die Stadt müsse dem „Steuerbürger“ klarmachen, dass der Uferweg sehr teuer werde. Schon wegen der Entschädigungssummen für die Grundstücksbesitzer, die Teile ihrer Flächen für den Uferweg hergeben müssen. Zudem würden Jahrzehnte ins Land gehen, bis es den Uferweg gibt. Vom Fakt her haben die Anwälte Recht. Gebraucht wird viel Geld und viel Zeit. Allerdings sind ihre Karten dennoch keine großen Trümpfe: Städteplanung ist von je her eine generationsübergreifende Sache. Auch ein neu gewählter Oberbürgermeister wird das Planungsziel eines offenen Uferwegs beibehalten, weil er Mehrheiten folgt. Bleibt die Geldfrage. Hier rechnen die Anrainer damit, dass dem „Steuerbürger“ das Hemd näher ist als die Hose. Doch hat der Bürger nicht ein Recht darauf, dass seine hohen Abgaben zur Erreichung der von ihm gewünschten Ziele eingesetzt werden? Insofern müsste genug Geld da sein für den Uferweg.

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