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ATLAS: Goldstaub

ATLAS Detlef Gottschling, der früher auch immer eine Garage brauchte Eine Garage für das Auto – das war Goldstaub in der DDR. Sicher wartete der mindestens zehn Jahre zuvor bestellte Trabant hinter gut verschlossenen Türen.

ATLAS Detlef Gottschling, der früher auch immer eine Garage brauchte Eine Garage für das Auto – das war Goldstaub in der DDR. Sicher wartete der mindestens zehn Jahre zuvor bestellte Trabant hinter gut verschlossenen Türen. Stand der Ausflug bevor, holte man den Wagen heraus und wurde von anderen dafür beneidet. Heute ist vieles anders: Autos gibt es an jeder Straßenecke zu kaufen, Verarbeitung und Lack sind um vieles besser, so dass der Deutschen liebstes Kind auch unter freiem Himmel in recht gutem Zustand bleibt. Und sicher? Dafür ist die Garage kein Unterpfand mehr, denn wo haben Diebe mehr Zeit, die Zündung in Ruhe kurzzuschließen oder Radios auszubauen, als in einer Garage? Von der Tatsache, dass gerade regennasse Fahrzeuge im Innern der begehrten Unterkünfte so richtig schön vor sich hin rosten können. Doch schaut man heute in die Garagen, wird schnell klar, dass es dabei nicht nur um Autos oder Motorräder geht: Omas alter Schrank, das Paddelboot, die Campingausrüstung samt Propananlage, eine Werkbank mit Schraubstock und allem Pipapo. Die Garage ist zusätzlicher Stauraum, und schließlich wurden für dessen Bau unzählige Aufbaustunden geleistet, knappe Baumaterialien besorgt. Insofern sind die Besitzer zu verstehen, die um das Geschaffene kämpfen. Auch wenn es inzwischen eher um Staub als um Goldstaub geht.

Detlef Gottschling

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