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Klaus Groth: Potsdam hat eine außergewöhnlich gute Zukunft.

© PNN-Archiv

Von Guido Berg: Groth baut über 200 Wohnungen in der Speicherstadt Start im Sommer 2011 / Unger-Familie als Investor Architektur wird im Gestaltungsrat diskutiert

Teltower Vorstadt - Die Groth-Gruppe will Mitte 2011 mit dem Hochbau in der mittleren Speicherstadt beginnen. Wie Investor Klaus Groth gestern gegenüber den PNN erklärte, liege ihm bereits ein erster Bauvorbescheid der Potsdamer Bauverwaltung vor, ein zweiter werde für Ende Februar erwartet.

Teltower Vorstadt - Die Groth-Gruppe will Mitte 2011 mit dem Hochbau in der mittleren Speicherstadt beginnen. Wie Investor Klaus Groth gestern gegenüber den PNN erklärte, liege ihm bereits ein erster Bauvorbescheid der Potsdamer Bauverwaltung vor, ein zweiter werde für Ende Februar erwartet. Die Groth-Gruppe hat im mittleren Speicherstadtbereich ein Grundstück von über 11 000 Quadratmetern von der städtischen Pro Potsdam GmbH gekauft (PNN berichteten). Groth rechnet allein im Speicherstadt-Mittelareal mit einem Umsatz von 80 Millionen Euro. Die Speicherstadt sei ein „Top-Standort“. Ein weiteres Investment im nördlichen Bereich oder am Brauhausberg schließt Groth nicht aus. Die Pro Potsdam werde weitere Grundstücke ausschreiben. Groth: „Wir sind interessiert.“

In der mittleren Speicherstadt entwickelt die Groth-Gruppe zwei Quartiere. Neben verschiedenen Neubauten werden zwei vorhandene Speicher umgebaut. Abhängig von den noch festzulegenden genauen Wohnungsgrößen sollen 200 bis 230 hochwertige Wohnungen entstehen, ergänzte Antonia Kinze, Geschäftsführerin der Groth-Gruppe. Es entstünden etwa 19 000 Quadratmeter Wohnfläche. In einem „Block D“ entstehen Groth zufolge auch Gewerbeflächen und zusätzliche Parkplätze. Mit einer Fertigstellung des mittleren Teils rechnet der Investor im Zeitraum zwischen Ende 2012 und Mitte 2013. Im nördlichen Speicherstadt-Areal sieht Groth weniger die Wohnnutzung im Vordergrund, dort sei die Ansiedlung von wissenschaftlichen Instituten und wissenschaftsnahem Gewerbe wahrscheinlich.

Hinsichtlich seiner Partner präzisierte Groth frühere PNN-Informationen. Am Voltaireweg, wo die Groth-Gruppe 114 Wohnungen realisieren will, wie auch in der mittleren Speicherstadt stehe dem Berliner Investor ein privater „Kapitalpartner“ aus Deutschland zur Seite. Nach PNN-Informationen handelt es sich dabei um die Familie Unger, einst Besitzer der Kette „Autoteile Unger“ (ATU). Bereits vor geraumer Zeit hatten die Ungers die Firma ATU an eine US-Risikokapitalgesellschaft verkauft. „Mit den Amerikanern haben wir nichts zu tun“, erklärte Klaus Groth. Eine Beteiligung einer US-Risikokapitalgesellschaft bestehe nicht. Sowohl bei der Entwicklung der Speicherstadt als auch beim Vorhaben Voltaireweg trete der deutsche Kapitalpartner nach außen nicht in Erscheinung; die Verantwortung und das Management „von der Akquise bis zur Fertigstellung“ liege bei der Groth-Gruppe.

„Höchste Qualität“ strebe sein Unternehmen bei der konkreten Architektur der Speicherstadt-Bebauung an. Mehrere internationale Büros arbeiteten derzeit daran, eine differenzierte Architektursprache zu entwickeln. Noch vor Ostern 2011 sollen die Entwürfe im Gestaltungsrat der Stadt diskutiert werden. „Das werden große Sitzungen“, so Groth. Der Projektentwickler, der in Potsdam bereits das Kirchsteigfeld und das Glienicker Horn entwickelte, bescheinigte Potsdam „eine außergewöhnlich gute Zukunft“. Alle Parameter und Faktoren – Kaufkraft, Arbeitslosenquote – seien sehr gut. Groth: „Potsdam ist nicht zu bremsen.“

Für die Speicherstadt sind seit 1989 vier Masterpläne erstellt worden. Erst die Einbeziehung des Brauhausbergs in die Planung durch das Architekturbüro von Rob Krier und Stephan Kohl brachte den planerischen Durchbruch. Dieses Konzept wird nach Angaben der Stadt Potsdam als städtebauliche Rahmenvorgabe dem weiteren Bebauungsplanverfahren Nummer 36-1 „Speicherstadt/ Leipziger Straße“ zugrunde gelegt. Lange Zeit hatte die Vielzahl der Grundstückseigentümer eine Entwicklung der Speicherstadt erschwert. Erst ein im politischen Auftrag erfolgter Flächenankauf durch die städtische Pro Potsdam GmbH brachte Klarheit. Die südlichen Speicher, darunter der 1843 errichtete Persiusspeicher, werden von der Prinz von Preussen GmbH zu exklusiven Wohnungen umgebaut.

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