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Sport: Grundlage für den Marathon

Nicole Güldemeister soll sich über 10 000 Meter entwickeln, um auf längeren Strecken erfolgreich zu sein

Nicole Güldemeister soll sich über 10 000 Meter entwickeln, um auf längeren Strecken erfolgreich zu sein Der Einsatz von Nicole Güldemeister ist hoch, das Ergebnis eine Zeit für die Statistik. Vielleicht auch ein Nachweis der persönlichen Entwicklung, sollte sie ihre Bestleistung verbessern. Für eine internationale Meisterschaft kann sich die 21-jährige Langstreckenläuferin vom SC Potsdam bei den Deutschen Meisterschaften über 10 000 Meter am Donnerstag jedoch nicht qualifizieren. Es sei denn, sie wird Vizemeisterin und läuft eine Zeit unter 31 Minuten und 38 Sekunden – die Olympianorm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Dafür müsste sich die Potsdamer Studentin der Geowissenschaften an die Spitze des Feldes hängen und zweieinhalb Minuten schneller spurten als in ihren Rennen zuvor. Trainer Axel Pohlmann winkt daher ab: „Sie soll die Juniorenwertung gewinnen“. In einem Lauf mit der bereits für Athen qualifizierten Sabrina Mockenhaupt – die 23-Jährige lief am 17. April in Walnut (USA) 31:28,35 – sowie Irina Mikitenko und der Slovenin Helena Javornik wird ein schnelles Meisterschaftsrennen in Borna (Sachsen) erwartet. Denn Mikitenko und Javornik wollen sich noch für Olympia qualifizieren. Das will Güldemeister auch, das Jahr lässt die Juniorin jedoch offen. Auch die Distanz, denn Trainer Axel Pohlmann sieht die Entwicklung bei den 10 000 Metern als Grundlage für eine spätere Marathonlaufbahn. „Die internationale Leistungsdichte hat sich bei zwei Stunden und zwanzig Minuten eingepegelt“, sagt Pohlmann und will Güldemeister in diese Regionen trainieren. Eine für deutsche Verhältnisse gute Zeit von 2:32 Stunden sei dabei nicht das Ziel des Duos, daher wolle man vorläufig auf Marathonauftritte verzichten. Zwei Läufe über 42,195 Kilometer – durch Berlin und Frankfurt – hat die Potsdamerin bereits hinter sich, doch liegt das Hauptaugenmerk in diesem Jahr auf den 10 000 Metern. Einen Marathon soll es nicht geben. Wie schnell die Siebte der U 23-Europameisterschaften aus dem vergangenen Jahr in Borna sein wird, kann Pohlmann schlecht einschätzen: Es gab in diesem Jahr noch keine Gelegenheit, diese Strecke zu rennen. Bei den Deutschen Straßenlaufmeisterschaften im April in Siegburg wurde sie zumindest Dritte im Halbmarathon bei den Juniorinnen. In der Zeit von 1:20:11 Stunden blieb sie hinter Michaela Schedler (Marpingen, 1:16:55) und Christine Schleifer (Biet, 1:18:40). Beide gehören auch am Donnerstag bei den Meisterschaften in der Juniorenwertung zu den Konkurrentinnen von Güldemeister, deren Bestzeit über 10 000 Meter bei 34:16,71 Minuten steht. Bei nationalen Titelkämpfen der Frauen belegte sie im Vorjahr Platz drei über 5000 Meter (16:43,77) und musste nur Sabrina Mockenhaupt (15:51,73) und Birte Bultmann (16:40,09) den Vortritt lassen. Ein „positiver Ausrutscher“, sagt sie, denn die Strecke sei ihr vom Tempo her „zu zügig“, lange Distanzen liegen ihr mehr. Dabei sieht sie sich weniger in direkter Konkurrenz zu anderen Athletinnen als im Duell gegen die Uhr – ähnlich wie im Training. Die Studentin, die ihr Abitur am Leibniz-Gymnasium ablegte, zieht meist allein ihre Runden durch die Pirschheide. „Ich empfinde das nicht als Nachteil“, sagt die Juniorin. Probleme mit der Trainingseinstellung habe sie deswegen keine. Bis zu 200 Kilometer pro Woche kämpft sich die deutsche Rekordhalterin der Jugend A über zehn Kilometer auf der Straße in Spitzenbelastungszeiten durch den Wald – in normalen Trainingswochen zwischen 130 und 140 Kilometer. Streckenlängen, um für zukünftige Aufgaben fit zu sein.

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