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Landeshauptstadt: Grüne essen Bio

Schnäppchenjäger und kritische Besucher zur Bio-Company-Eröffnung

Prüfende Blicke der Potsdamer schweifen über das 6500 Artikel umfassende Sortiment des Bio-Company-Supermarktes in der Gutenbergstraße 20. Potsdams Innenstadt hat mit dem am Donnerstag neu eröffneten Laden neben Kaisers nun seinen zweiten Supermarkt.

„Das Angebot ist enorm“, sagt die 76-jährige Ingrid Ruben. Sie prüfe immer sehr genau, was auf der Verpackung stehe. Für Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe habe sie nichts übrig. „Die Preise sind aber schon ziemlich teuer“, meint die Rentnerin weiter und zeigt auf den Preis einer Tütensuppe für 1,19 Euro. Zwiegespalten ist auch die 28-jährige Katharina: „So ein zentraler Supermarkt ist zwar schön, aber er ist teurer als mein kleiner Bioladen in der Charlottenstraße“. Ein Ehepaar aus Babelsberg ist nur wegen der Zahnpasta und des Spülmittels, die gerade im Angebot sind, gekommen.

Mit Reaktionen auf die höheren Preise hat Vertriebsleiter Manuel Pundt gerechnet: „Es kommen viele Kunden, die eigentlich nicht Bio kaufen“. Der Standort sei auch wegen seiner „hohen Frequenz“ ausgewählt worden. „Wir erwarten hier viel Laufkundschaft“, so Pundt weiter. Die schwierige Parkplatzsituation in der Innenstadt stelle kein Problem dar. „Wir sprechen an diesem Standort nicht die Großeinkäufer an, sondern Kunden, die für ihren täglichen Bedarf einkaufen.“

Bei der Standortwahl, erklärt Pundt weiter, analysiere die Bio-Company nicht nur die Frequentierung, sondern auch die Einwohnerdichte, das Haushaltseinkommen und die Parteipräferenzen der Anwohner. „Grüne Wähler haben eine hohe Bio-Affinität“. Das Interesse an Bio-Produkten sei in Potsdam aber generell sehr stark.

Das Ziel der Bio-Company sei es, auch Kunden, die normalerweise keine Bio-Produkte kaufen, anzulocken. Die Nähe zu einer Einkaufsmöglichkeit spiele immer für den Kunden immer eine ausschlaggebende Rolle.

„Unser Konzept und Sortiment unterscheiden sich stark von dem Angebot konventioneller Anbieter“. Dank der Kooperationen mit Landwirtschaftsbetrieben aus dem Umland, wie zum Beispiel dem Landgut Pretschen im Spreewald oder Bauer Zielke bei Frankfurt/Oder, könnte Obst und Gemüse abends frisch geerntet und am nächsten Morgen in der Filiale verkauft werden. es

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