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Landeshauptstadt: Grüne Lunge verjüngt sich

Sicherheit erfordert Fällung überalterter Bäume

Sicherheit erfordert Fällung überalterter Bäume In der Virchowstraße sind zwei 80-jährige Kastanien gefällt worden, in der Drewitzer Straße eine markante Eiche. Das löste kritische Fragen der Anwohner aus, denn an der Schnittstellen war keine Holzkrankheit zu erkennen. Die Bäume mussten dennoch weg, denn sie waren in verschiedenen Stammhöhen morsch und die Kastanien zudem von einem bösartigen Pilz, dem Wulstigen Lackporling, befallen. Dies erklärte gestern in einem Pressegespräch die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz mit Unterstützung ihrer für die Verkehrs- und Grünflächen verantwortlichen Mitarbeiter Peter Lohrenz und Antje Solmsdorf. In der Vegetationsperiode, zwischen 14. März und 16. September, sind Fällungen nur zulässig, wenn Bäume umzustürzen drohen und so Passanten und Fahrzeuge gefährden. Selbst dann bemühen sich die Stadtgrünpfleger aber, das Abholzen hinauszuschieben, um die Vogelbrut nicht zu zerstören. Dies gelang durch zusätzliche Sicherungsmaßnahmen unter anderem für fünf alte Bäume in Babelsberg. Ebenso bleibt in der Drewitzer Straße eine Eiche, in der Fledermäuse wohnen, vorerst stehen. Baumschnitt und andere Pflegemaßnahmen, die auch den Sommer über laufen, werden sofort eingestellt, wenn dabei Vögel Schaden nehmen könnten. Jährlich werden etwa 150 kranke und überalterte Baum-Exemplare aus dem Stadtgrün entfernt, das aus etwa 34 000 Straßenbäumen und 60 000 Bäumen in Parks (ohne die Stiftungsparks), auf Grünanlagen und in den Stadtwäldern besteht. 300 werden jährlich neu gepflanzt, so dass sich Potsdams grüne Lunge ständig erweitert und verjüngt, informierte Antje Solmsdorf. Dennoch verbleiben so viele ihrem Lebensende nahe Bäume, dass die Stadt trotz eines finanziellen Aufwands von 780 000 Euro pro Jahr ihren Verpflichtungen aus der so genannten Verkehrssicherheitspflicht nur mit Mühe nachkommen kann, erläuterte Peter Lohrenz. Zweimal jährlich werden die Bäume kontrolliert, einmal im belaubten und einmal im unbelaubten Zustand. Daraus werden Gutachten abgeleitet, die für manchen grünen Veteranen dann das Aus bedeuten. Ehe eine der sieben beauftragten Firmen zur Säge greift, will die Baubeigeordnete künftig die Anwohner noch früher und detaillierter über die Notwendigkeit der Fällung informieren lassen.E. Hoh

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