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Landeshauptstadt: Grünes Licht für Seniorenanlage an Havelbucht

Bauausschuss befürwortet Bebauung am Kiewitt / Verwaltungsvorschlag abgelehnt

Brandenburger Vorstadt – Den Plänen der TLG-Immobilien zur Bebauung des Areals der ehemaligen Ufergaststätte an der Neustädter Havelbucht scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Dienstagabend gab der Ausschuss für Stadtplanung und Bauen grünes Licht für die Errichtung einer Wohnanlage für betreutes Wohnen nebst Pflegeeinrichtung an dieser Stelle.

Im Dezember vorigen Jahres hatte die TLG-Immobilien den Bauantrag für ihr Vorhaben eingereicht. Ursprünglich wollte sie zwei spitzwinkelig zueinander stehende durchgehend fünfgeschossige Blöcke errichten. Die Baumassen seien „nicht im Sinne der Stadtentwicklung“, hieß es im Ausschuss. Die Verwaltung befindet sich jedoch wegen des Bauantrages in der Zwickmühle: Spätestens im März dieses Jahres kann der Bauherr den Entscheidungsanspruch für seinen Antrag einklagen, Stadtplanungschef Andreas Goetzmann reichte daher Dienstagabend eine Vorlage ein, nach der für das Grundstück ein Bebauungsplan aufgestellt werden solle. Auf anderem Wege könne die Genehmigung für den Bauantrag nicht versagt und die stadtverträglichen Kriterien nicht vorgegeben werden, erläuterte der Beamte. „Sie wollen also, dass wir ablehnen“, brachte Stadtverordneter Harald Kümmel (SPD) die Verwaltungstaktik auf den Punkt. In Potsdam gebe es einen Fehlbedarf von 700 Pflegeplätzen fügte er hinzu. Außerdem würde die Aufstellung eines Bebauungsplanes den ruinösen Zustand an der Havelbucht nur verlängern und verschlimmern.

Nach den aktuellen Planungen ist eine zum Havelufer hin abgestufte Bebauung mit maximal acht Geschossen auf der Südseite vorgesehen. Darin finden 150 Einheiten für betreutes Wohnen und Pflege Platz. Das unmittelbare Ufer bleibt frei zugänglich; 24 Auto-Parkplätze werden auf der Seite der Zeppelinstraße vorgehalten.

Stadtverordneter Christian Seidel (SPD) zitierte aus dem Verwaltungsantrag die Passagen, welche die städtebaulich unbefriedigenden Aspekte hervorheben. Die Mehrheit der Ausschussmitglieder konnte er jedoch mit diesem Bumerang-Argument nicht umstimmen. Sie empfahl der Stadtverordnetenversammlung, dem TLG-Vorhaben zuzustimmen. Außer Seidel stimmte Saskia Hüneke (Bündnis 90/Die Grünen) gegen diese Empfehlung. Günter Schenke

Günter SchenkeD

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