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Landeshauptstadt: Hafen für „Vaterland“

Kleine Genossenschaft vor Fusion mit PWG 1956

Nauener Vorstadt – Im stürmischen Meer der Wohnungswirtschaft kann sich ein kleines Schiffchen manchmal nur mühselig über Wasser halten. So scheint es der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft „Vaterland“ zu gehen. Die Genossenschaft mit den bunten Häusern Am Schragen und in der Ruinenbergstraße muss daher einen sicheren Hafen ansteuern, um nicht unterzugehen. In der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft (PWG) 1956 hat sie ihn gefunden. Die Vorstände beider Unternehmen beschlossen die Verschmelzung bis zum August dieses Jahres. Die Mitglieder müssen der Fusion noch zustimmen.

„Wir können als kleine Genossenschaft nicht auf Dauer bestehen“, sagt Vorstandsmitglied Günter Plank. Viele Bewohner der 320 Vaterland-Wohnungen seien hier groß geworden und verließen sich auf das sichere genossenschaftliche Wohnen. „Aber das können wir auf Dauer nicht mehr garantieren.“ Aus seiner Verantwortung für das Wohl der Mitglieder habe der Vorstand ein Zusammengehen mit der PWG 1956 beschlossen. Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Grassow dazu: „Der Aufsichtsrat steht hinter dem Vorstand.“

Im nächsten Schritt sind die Mitglieder gefragt. Sie wurden von ihren Vorständen schriftlich informiert. PWG-Vorstand Wolfram Gay: „Es wäre fatal, diesen Weg jetzt nicht zu gehen“. Der Druck der Banken sei erheblich, wozu Vaterland-Vorstand Sunhild Teutscher ergänzt: „Über sechzig Prozent unserer Einnahmen fließen in Kreditrückzahlungen.“

Für die 466 Vaterland-Mitglieder ändert sich nicht sehr viel. Seit einem Jahr hat das größere Unternehmen ohnehin die Verwaltung in der Hand, was laut Teutscher zu erheblichen Einsparungen führte. „Die Wohnungen werden weiter genossenschaftlich verwaltet und die Mitglieder können außerdem von unserer Spareinrichtung profitieren“, ergänzt Gay. Kleiner Wermutstropfen: Die Vaterland-Mitglieder müssen ihre Genossenschaftsanteile an die des großen Bruders angleichen. Das bedeutet Einmalzahlungen bis zu 600 Euro. „Das versuchen wir sozialverträglich zu regeln“, versichern beide Seiten. Günter Schenke

Günter Schenke

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