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Sport: Hansche und sein Klops

Der Ludwigsfelder FC gewann das Finale beim 9. Potsdamer Hallenmasters

Der Ludwigsfelder FC gewann das Finale beim 9. Potsdamer Hallenmasters War das ein Deja-vu? Die Spieler des Ludwigsfelder FC jubeln, die des SV Babelsberg 03 schleichen als Verlierer vom Spielfeld. Das war schon im Achtelfinale des Landespokals der vergangenen Saison so und nun auch nach dem Finale des 9. Potsdamer Hallenmasters am Samstag. Wieder gelang Ludwigsfelde nach Verlängerung der Sieg, und wieder hieß der Held Mario Hansche – obwohl der Verbandsligist nur wegen eines Fauxpas des Maurermeister ins entscheidende Penaltyschießen musste. Die Mannschaft vom Volker Löbenberg führte im Endspiel um den Oddset-Pokal bis 28 Sekunden vor dem Ende mit 1:0. Marcel Hass brachte den Verbandsligisten nach einem der wenigen Konter aus der defensiven Aufstellung heraus in Führung, der Sieg schien gebucht. Die Babelsberger, unter anderem mit Benedikt Löhr und Hendryk Lau angetreten, stellten die Angriffsbemühungen bereits ein, doch Hansche ließ Nulldrei wieder hoffen. Völlig unbedrängt gab er einen Querpass auf Lau, der diesen zu seinem ersten und einzigen Tor des Turnieres einschob. „Das war ein Klops“, schüttelte Hansche nach dem Sieg noch den Kopf. Gut Lachen hatte er da immerhin wieder, denn mit drei Paraden im Penaltyschießen gegen Thomas Förster, Benedikt Löhr und Martin Neumann sorgten er und Dennis Seidel per Penalty für den Sieg der Gäste. „Ich wollte nicht, dass Henne leer ausgeht“, scherzte Hansche, der Pokalheld aus dem Vorjahr, als er auch den entscheidenden Elfmeter gegen Babelsberg hielt. Mit der Prämisse, Platz eins bis vier zu belegen, reiste der LFC laut Trainer Volker Löbenberg in die Sporthalle Heinrich-Mann-Allee. „Am Ende“, so befand er, „hat die spielerisch beste Mannschaft gewonnen“. Das sahen auch fünf der neun anderen Trainer so, denn der frühere Nulldreier Thomas Welskopf war deren Meinung nach bester Spieler des Turniers. Und gewann mit sechs Treffern, davon zwei innerhalb von zehn Sekunden zum 2:2-Ausgleich im Halbfinale gegen Frankfurt, zudem die Torschützenkrone. Als bester Keeper wurde Stefan Ammer vom Oberligisten Frankfurter FC ausgezeichnet, der im Turnier drei Tore schoss, im Spiel um Platz drei jedoch sechs Mal hinter sich greifen musste. Denn der SV Babelsberg II spielte sich nach der knappen 1:2-Halbfinalniederlage gegen die erste SVB-Mannschaft in einen Rausch und fegte die abstiegsbedrohten Oderstädter, der erste Gegner des Oberligisten SV Babelsberg 03 im Punktspieljahr 2004, aus der Halle. Underdog schlägt Favoriten – das galt auch im Finale vor 600 Zuschauern. Turnierorganisator Sven Thoß war nach der Doppelveranstaltung zufrieden. Ein Traditionsturnier – das der SV Babelsberg 03 mit Klaus Herber, Ingo Nachtigall, Bodo Sommer, Holger Neumann, Andreas Hintze, Christian Borowski, Detlef Uecker, Jürgen Theuerkorn, Hanjo Fiedler und Mathias Morack gewann – und guter Sport an zwei Tagen sahen die 900 Zuschauer bei der Doppelveranstaltung, die im kommenden Jahr eine Fortsetzung finden soll. „Die Traditionsteam haben bereits zugesagt“, erklärte Thoß, der das Turnier mit einem mittleren vierstelligen Etat organisiert. Eine Jubiläumsausgabe wird es also im kommenden Jahr geben. Als Erfolgsrezept nennt der Fußball-Trainer des Teltower FV und des Frauenregionalligisten Turbine Potsdam „einen guten Termin nach den vielen Feiertagen, höherklassige Mannschaften und ständig wechselnde Sieger“ - nach den Oldies des SV Babelsberg 03 vor zwei Jahren und Grün-Weiß Piesteritz im Vorjahr gewann nun der Ludwigsfelder FC. Vorbereitet hat sie Ludwigsfelde auf das Turnier, in dem es laut Löbenberg um etwas Geld, genau genommen um 250 Euro Siegprämie, und Prestige geht, nicht. Auch die Teilnahme der Spieler war freiwillig, die beiden Stürmer Froese und Fricke (Urlaub) verzichteten, Sven Schmelzer, Maik Eidtner und Welskopf kamen dagegen gerne. Am kommenden Freitag steht das Verbandsliga-Hallenmasters in Luckenwalde und später der VW-Cup in Jüterbog an, bevor es auf dem Feld um den Aufstieg in die Oberliga geht. „Darauf kommt es in diesem Jahr an, was anderes zählt nicht“, so Löbenberg, der am Freitag auch beim 1. Potsdamer Traditionsturnier spielte. Zwölf Minuten seien eine lange Spielzeit gewesen, doch Spaß habe es allemal gemacht. Eine Frage blieb jedoch noch fürs nächste Jahr. Was passiert, wenn ein Spieler beim Penalty vom Torhüter gefoult wird? Die blieb beim 9. Potsdamer Hallenmasters am Samstag unbeantwortet, denn der Schiedsrichter pfiff die unfaire Attacke vom Babelsberger Keeper Dennis Ganschow gegen Sven Schmelzer nicht. Leicht scheint das Anrennen von der Mittellinie auf den Keeper ohnehin nicht zu sein, denn 14 von 16 Penaltys im Turner wurden vergeben – nur Ludwigsfelde traf zwei Mal, im Halbfinale und Finale. Jeweils zum Sieg. Jan Brunzlow

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