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Sport: Heiß auf das Derby

Regionalliga-Volleyball: USV Potsdam will die WSG Waldstadt schlagen

Damals, so denkt Erik Heidemann zurück, habe das Ganze noch eine ganz andere Brisanz gehabt. Geradezu vergiftet sei die Atmosphäre bei den Volleyball-Derbys zwischen dem USV Potsdam und der WSG Waldstadt gewesen. „Inzwischen ist diese Antipathie aber einem gesunden Konkurrenzkampf gewichen“, bestätigt der USV-Kapitän. „Man merkt eben sehr deutlich, dass bei der WSG ein Generationswechsel vollzogen wurde und nun die Jungen das Sagen haben.“ Am Sonnabend ist es erneut so weit: Um 19 Uhr treffen die beiden Potsdamer Regionalligateams in der Sporthalle an der Heinrich- Mann-Allee abermals auf einander. Vor zwei Jahren standen die letzten Regionalliga-Derbys an: Jeweils einen Sieg und eine Niederlage gab es damals für jeden.

Schaut man auf den derzeitigen Tabellenstand, scheint das Spiel am Sonnabend eine klare Angelegenheit zu werden. Die USV-Männer stehen auf dem vierten, die Mannen aus der Waldstadt auf dem neunten Rang. Außerdem kann der USV beim lang ersehnten Derby auf seinen kompletten Kader bauen. Will heißen, dass sämtliche Spieler, die am vergangenen Wochenende fehlten, wieder einsatzbereit sind. Andreas Scheuerpflug wird ebenso am Netz stehen wie Lars Björn Freier, Lars Hurtig, Andreas Jurisch, Ingo Drewelow und Erik Heidemann.

Trotz der personellen Ausfälle am vergangenen Sonnabend setzte sich das Team in Stendal klar mit 3:0 durch. „Das sollte uns nochmal so richtig Auftrieb geben, denn das Derby wollen wir unbedingt gewinnen“, sagt der USV-Kapitän. „Die Mannschaft brennt auf das Spiel, und eines ist ganz klar. Wir wollen die Nummer eins in Potsdam sein.“

Doch gerade in diesem hohen Anspruchsdenken sieht WSG-Coach Christoph Jahn einen großen Vorteil für sein junges Team. „Wir müssen nicht mit unbedingtem Siegeswillen in dieses Spiel gehen“, gibt er zu. „Denn wir sind in die Regionalliga nicht mit der Absicht gegangen, den USV zu schlagen.“ Aber gerade wenn man so locker eine Aufgabe angeht, kann sich das Blatt sehr schnell wenden. Für Jahn ist dieses Spiel von vornherein ein ganz besonderes, trifft er doch mit Volker Knedel, Erik Heidemann und Andreas Jurisch auf ehemalige Mitstreiter aus gemeinsamen Waldstadt-Zeiten. Motiviert ist sein Team allemal, allerdings muss der Coach einige Ausfälle hinnehmen. Robert Ließ als Hauptzuspieler pfeift gleichzeitig als Kampfrichter in der zweiten Liga, und dies möchte ihm der Verein nicht verwehren. So muss André Burkhard als zweiter Zuspieler die ganze Zeit über diese Aufgabe übernehmen. Nach seinem Bandscheibenvorfall hat Clemens Jahn zudem zwar wieder mit dem Training begonnen – als sichere Bank im Angriff wird der Sohn des Trainers jedoch noch immer fehlen.

Eines ist beiden Teams indes gleich: Sowohl die USV- als auch die WSG-Männer erwarten ein ganz großes Spiel, ein packendes Derby. Einen Sieg die einen, eine faustdicke Überraschung die anderen. Und dies möglichst in einer ausverkauften Halle, denn das war in den Vorjahren nie anders. Einer wird das Spiel jedoch nicht live verfolgen können. Ausgerechnet USV-Trainer Volker Knedel, der auch die Damen des SC Potsdam coacht, muss zum Zweitligaspiel nach Hamburg reisen (siehe unten). „Das ist total schade“, bedauert er. „Aber meine Jungs halten mich per Handy auf dem Laufenden.“

Henner Mallwitz

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