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Sport: Hoch hinaus

Anna Rogowska stellte Meetingrekord ein – Igor Pavlov dominierte bei den Männern

Anna Rogowska stellte Meetingrekord ein – Igor Pavlov dominierte bei den Männern Sie hatten es spannend gemacht, die beiden Rivalen: Während sich der Favorit, Hallenweltmeister Igor Pavlov aus Russland, beim 6. Internationalen Stabhochsprung-Meeting im Stern-Center durch die aufgelegten Höhen nach oben kämpfte, ließ Dennis Yurchenko aus der Ukraine am späten Samstagabend das gespannte Publikum lange warten und griff erst bei 5,60 Meter ins Geschehen ein. Ohne Probleme meisterte der Olympia-Neunte die Höhe, doch Pawlow hatte mit 5,80 noch zuzulegen und schaffte den Sieg im zweiten Versuch. Yurchenko übersprang die 5,80 anschließend zwar auch noch – allerdings in einem zusätzlichen Versuch. Pawlow wollte die Gunst der Stunde nutzen, ließ die Latte auf die Saison-Bestleistung und den Meeting-Rekord von 5,86 Meter anheben – doch vergebens. „Ich bin zum ersten Mal in Potsdam und dann noch in einer solch schönen Halle gesprungen“, sagte Pawlow nach seinem Sieg. „Es hat großen Spaß gemacht. Nun ist mein nächstes Ziel die Europameisterschaft.“ Auch Yurchenko war sichtlich vom Flair des mit rund 5000 Besuchern gefüllten Centers angetan, auch wenn er mit seiner Leistung etwas haderte. „Für mich hat es leider nicht das gewünschte Ergebnis gebracht.“ Als bester deutscher Springer kam Richard Spiegelburg aus Leverkusen mit 5,60 Meter auf den dritten Platz, gefolgt von Fabian Schulze aus Kornwestheim, der 5,50 Meter übersprang. Einen Tag zuvor hatte sich Spiegelburg beim Meeting in Erfurt noch mit dem siebenten Platz begnügen müssen, als er nur 5,41 schaffte. Im Stern-Center stellte er seine Jahresbestleistung ein. „Ich habe mein Leistungsvermögen stabilisiert“, so der Drittplatzierte, „und ich hab noch Reserven. In Kürze kann ich sicherlich auch 5,70 springen und damit die EM-Norm schaffen.“ Bei einem Athleten durfte das Publikum gar dem Kampfgericht unter die Arme greifen: Nachdem sich der Niederländer Laurens Looije von einem Blitzlicht in seinem Anlauf gestört fühlte, bat er, den Versuch wiederholen zu dürfen. Unter lautstarkem Applaus der Zuschauer wurde ihm dieser Wunsch erfüllt – mit Erfolg. Höhepunkt der insgesamt fünf Wertungsspringen im Stern–Center dürfte die Entscheidung bei den Frauen am Sonnabend gewesen sein. Sie kam, sah und siegte: Anna Rogowska aus Polen. Als Dritte der Olympischen Spiele von Athen ging die 23-Jährige als haushohe Favoritin ins Rennen und übersprang den bisherigen Meetingrekord der Tschechin Pavla Hamackova mit 4,60 Meter um drei Zentimeter. Als sie nach diesem Erfolg die Latte jedoch auf 4,75 Meter legen ließ, reichten auch drei Versuche nicht, um das gesetzte Ziel zu bewältigen. „Ich hatte mir für heute mehr vorgenommen“, so die Polin, die im vergangenen Jahr 4,71 Meter übersprungen hatte und inzwischen zum vierten Mal am Stabhochsprung-Meeting im Stern-Center teilnahm. An den guten Bedingungen in Potsdam habe das natürlich nicht gelegen, sagte sie, was auch ihr Trainer Jacek Torlinski bestätigte. „Hier hätte sie heute mehr machen müssen.“ Auf dem zweiten Platz folgte Martina Strutz aus Schwerin, die mit 4,30 Meter abermals die Norm für die Hallen-Europameisterschaften Anfang März in Madrid schaffte. Den dritten Platz teilten sich Sabine Schulte (Troisdorf), Floe Kühnert (Leverkusen), Nadine Sonnabend (Mainz), Mary Sauer (USA) und Pavla Hamackova (Tschechien) mit jeweils 4,20 Meter. „Wir werden bestimmt noch zwei bis drei Jahre brauchen“, schätzte Christiane Adams, Leverkusens Cheftrainerin für den weiblichen Bereich, nach dem Meeting ein. „Erst dann werden die deutschen Athletinnen wohl wieder den Anschluss an das vordere internationale Leistungsniveau schaffen.“

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