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Landeshauptstadt: Hochhaus sucht Käufer – vergebens Zwangsversteigerung erneut gescheitert

Industriegebiet – Ein Kaufpreis in Millionenhöhe für den achtstöckigen Plattenbau Am Bürohochhaus 2 auf dem Industriegelände Süd ist offenbar zu viel. Bei der gestrigen Zwangsversteigerung am Potsdamer Amtsgericht fand sich kein einziger Bieter.

Industriegebiet – Ein Kaufpreis in Millionenhöhe für den achtstöckigen Plattenbau Am Bürohochhaus 2 auf dem Industriegelände Süd ist offenbar zu viel. Bei der gestrigen Zwangsversteigerung am Potsdamer Amtsgericht fand sich kein einziger Bieter. Die Bayerische Landesbank als Gläubigerin hat die Neuaufnahme des Verfahrens beantragt.

Mit zwei Millionen Euro hat Gutachter Wolfgang Fourmont den Verkehrswert der Immobilie, vormals Sitz des Finanzamtes und der Treuhand, beziffert. Beim ersten Versteigerungstermin am 15. Mai 2008 erreichte das höchste Gebot nicht einmal die Hälfte dieses Wertes.

Es ist keineswegs so, dass es für das Objekt keine Interessenten gibt. Für einen Käufer ist jedoch die Frage nach der künftigen Nutzung von Bedeutung. Das Finanzamt hatte einen Mietvertrag über zehn Jahre. Die jährliche Nettokaltmiete in Höhe von 392 272 Euro überwies es zunächst an die „HG Holding“ und später an die Bayerische Landesbank. Der Mietzins war noch zwei Jahre nach dem Auszug des Finanzamtes fällig. Dazu kommen Einnahmen in Höhe von jährlich 4108 Euro für eine Mobilfunkantenne.

Eine Nutzung als Bürogebäude wäre nach Meinung von Immobilienmakler Willi Weber von „Engel & Völkers Commercial“ die beste Lösung. Dazu wären verhältnismäßig geringe Umbauten und entsprechend niedrige Investitionen erforderlich. Das 29 Meter hohe Gebäude hat 214 Büroräume mit allen nur denkbaren Nebenräumen von der klimatisierten Computerzentrale bis zu behindertengerechten Sanitärräumen. Es gibt einen Fahrstuhl und – für Potsdam ganz selten – einen Paternoster. Nach Meinung von Weber wäre das Bürohaus für Ministerien, „die derzeit noch in Baracken untergebracht sind“, eine geeignete Alternative. Doch von dort gibt es keinerlei Signale.

Andere Optionen wie der Umbau zu einem Wohnhaus mit Studenten- oder Kleinwohnungen sind dem Vernehmen nach nicht geprüft. Eine derartige Nutzung nach dem Muster der ehemaligen Bezirksparteischule in der Waldstadt würde erhebliche Investitionen erfordern. Selbst die Verwaltung und Sicherung des Leerstandes dürfte mit 50 000 Euro im Jahr auf längere Zeit für den Eigentümer untragbar sein. Günter Schenke

Günter SchenkeD

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