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Landeshauptstadt: Hoffen auf mehr Fahrgäste

Martin Weis: Fahrer haben weniger Standzeit, neue Linien und Rückkaufsklausel für Combinos

Die Verkehrsbetriebe haben laut Martin Weis eine Rückkaufklausel für die Combinos vertraglich fixiert. Sollte Siemens die Niederflurbahnen nicht bis zum 30. Juni des kommenden Jahres saniert haben, würden sie sie zurück nehmen, erklärte der Geschäftsführer des Potsdamer Verkehrsunternehmens ViP gestern. Kommt es dazu, sei der ÖPNV in der jetzigen Form nicht mehr zu erhalten: denn einerseits würden allein die Tatra-Bahnen für den Betrieb nicht ausreichen, andererseits reiche die mit Siemens vereinbarte Summe nicht aus, um eine neue Tram-Flotte zu beschaffen, so Weis. Bis dahin soll das neue Verkehrskonzept jedoch auf die Schiene gebracht sein.

Mit dem Fahrplanwechsel am 28. Mai werde der Hauptbahnhof durch den neuen „Takt Plus“ zum zentralen Punkt des Potsdamer ÖPNV-Systems, sagte Weis gestern vor Journalisten. Der entsprechende noch in der Endabstimmung befindliche Fahrplan werde bis zum 10. März beim Verkehrsverbund eingereicht. Der wird laut Weis vom Potsdamer Verkehrsbetrieb selbst erarbeitet, dass Grundgerüst dafür lieferte einst das viel kritisierte PTV-Konzept. „Der Konzeptentwurf ist jetzt kaum wiederzuerkennen“, sagte Weis, der durch die Erweiterung des Streckennetzes auf etwa eine Millionen mehr Fahrgäste pro Jahr hofft. Im Jahr 2004 verbuchte das städtische Verkehrsunternehmen 24,3 Millionen Fahrgäste, das waren drei Millionen weniger als noch 2001. Nun sollen die Fahrgäste durch mehr Direktfahrten und grundsätzlich gleich bleibende Abfahrtszeiten der einzelnen Linien über den gesamten Betriebszeitraum hinweg gewonnen werden. Mehr Fahrzeit werden dagegen die Fahrer des Unternehmens bekommen – Effizienzsteigerung für das Unternehmen nennt Weis es. Fahren die Angestellten jetzt 60 Prozent ihrer Arbeitszeit, werden es mit dem neuen Fahrplan 70 Prozent sein, so der Geschäftsführer gestern. Daher werden künftig mehr Fahrten ohne zusätzliches Personal und Fahrzeuge möglich.

Die neuen Linien im Norden der Stadt durch die neuen Ortsteile sollen laut Weis bereits nach einem halben Jahr einer ersten Überprüfung standhalten. Die Linie 609 soll künftig Marquardt direkt mit Neu Fahrland verbinden. Neu auch die Tram-Linien 91 und 99 – die 95 entfällt (siehe Kasten) – sowie die Verlängerung der Fahrzeiten und Strecken auf den Buslinien 690, 692, 693, 694 und 696. Fahrpreiserhöhungen werden mit dem Fahrplanwechsel nicht verbunden sein, sagte Weis. Jan Brunzlow

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