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Sport: Hoffnungen und Handicaps

Potsdamer wollen in Duisburg ins WM-Team paddeln/Wieskötter muss pausieren

Potsdamer wollen in Duisburg ins WM-Team paddeln/Wieskötter muss pausieren Tim Wieskötter hat das Image des stets gut gelaunten Sonnyboys. Gegenwärtig aber grübelt der Olympiasieger und dreifache Weltmeister des Kanu-Clubs Potsdam immer wieder, was ihn derzeit so ausbremst. „Ich habe jeden Morgen Halsschmerzen und fühle mich schlapp, so dass ich alles andere als optimal trainieren kann. Bisher weiß ich trotz mehrerer Bluttests und EKG nicht, welche Krankheit in mir steckt. Pfeiffersches Drüsenfieber ist es zum Glück nicht, vielleicht aber eine verschleppte Grippe“, erzählte der 26-Jährige gestern in Kienbaum. Im dortigen Trainingslager bereiten sich derzeit 13 Paddler des KCP auf die erste nationale Weltmeisterschafts-Qualifikation am Sonnabend in Duisburg vor. Nach Rücksprache mit dem Deutschen Kanu- Verband (DKV) und auf ärztliches Anraten hin wird Wieskötter diese Einerrennen über 250 und 2000 m auslassen und erst drei Wochen darauf bei der 2. Qualifikation antreten. „Ich bin sicher, bis dahin in entsprechender Form zu sein, um wieder in die Nationalmannschaft zu kommen“, erklärte er gestern. KC-Teammanager Jürgen Eschert hofft, dass sich aus dem Dutzend Potsdamer Paddler, das nun in Duisburg antritt, möglichst viele Athleten für die WM Ende August in Zagreb, die Europameisterschaften Ende Juli in Poznan oder für die U23-EM zwei Wochen davor in Plovdiv qualifizieren. „Wobei uns vor allem auch daran gelegen ist, dass unsere jungen Aktiven oben nicht nur anklopfen, sondern sich auch in die Mannschaften paddeln“, sagt er. Eschert denkt dabei an junge Männer wie Torsten Eckbrett, Lieven Spur und Falk Zimmermann (alle Kajak), Steven Bredow, Torsten Lachmann und Sylvio Richly (alle Canadier). Die haben unter Regie ihrer Bundestützpunkttrainer Rolf-Dieter Amend und Eckehardt Sahr weiter zugelegt und wollen dies jetzt unter Beweis stellen. Auch Canadier Peter Hörnig (28), der durch seine Ausbildung nicht mehr optimal trainieren kann, reist zuversichtlich nach Duisburg. Bei den Frauen gehört Olympiasiegerin Katrin Wagner-Augustin zu den Kanutinnen, die am Sonnabend in Duisburg vorneweg paddeln könnte, auch wenn die 27-Jährige gestern verbal nur kleine Brötchen buk und meinte: „Mein Ziel ist es, unter die ersten Drei zu kommen.“ Dass der DKV im nacholympischen Jahr bis zu neun Frauen mit zu den WM nehmen will, beflügelt auch ihre jüngeren Vereinskameradinnen Yvette Erlebach (24) und Caroline Kratochvil (22). Letztere könnte noch zu den U23-EM, die Fanny Fischer (18) anstrebt, doch Kratochvil zeigt sich kämpferisch: „Die WM sind die größere Herausforderung.“ Kämpfen will auch Ronald Rauhe, der Zweierkajak-Erfolgspartner Tim Wieskötters. Ihn plagt seit dem Trainingslager in Sabaudia eine Sehnenscheidentzündung im rechten Handgelenk, in dem sich der Handwurzelknochen verschob. „Ich setze mich trotzdem jetzt oder bei der zweiten Sichtung durch, ebenso wie Tim. Und dann werden wir uns gegenseitig durch die Saison helfen“, verkündete er.

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