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ATLAS: Hoher Preis

Es ist schon erstaunlich, was die Stadt alles zu leisten bereit ist, damit die Fachhochschule am Alten Markt möglichst schnell geräumt wird. Einen sechsstelligen Betrag will der Baudezernent lockermachen, damit die Bildungseinrichtung im kommenden Sommer den inzwischen sehr unansehnlichen DDR-Bau neben dem Landtagsschloss verlässt und die Stadt ihn schleifen kann.

Von Peer Straube

Es ist schon erstaunlich, was die Stadt alles zu leisten bereit ist, damit die Fachhochschule am Alten Markt möglichst schnell geräumt wird. Einen sechsstelligen Betrag will der Baudezernent lockermachen, damit die Bildungseinrichtung im kommenden Sommer den inzwischen sehr unansehnlichen DDR-Bau neben dem Landtagsschloss verlässt und die Stadt ihn schleifen kann. Der Reflex ist verständlich. Denn je später der Betonkoloss fällt, desto mehr verzögert sich auch die Wiederherstellung der Potsdamer Mitte. Das ist nicht nur eine Frage der Ästhetik. Tatsächlich geht es um bares Geld, das die Stadt nicht einnehmen kann, weil die Grundstücke nicht ausgeschrieben werden können, solange nicht klar ist, wann sie für eine Neubebauung zur Verfügung stehen. Doch um dieses Ziel zu erreichen, müssen sich Rathaus und Landesregierung auf eine andere Lösung verständigen, als die Stadt sie anstrebt. Denn es hat einen schalen Beigeschmack, wenn öffentliches Geld auf diese Art ausgegeben wird. Es erweckt den Eindruck, als müsste das Land bestochen werden, um eine Lösung zu ermöglichen. Dieser Preis aber ist schlicht zu hoch.

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