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Sport: Hornussen, Polyathlon und ein großer Stadtlauf Ende April 1. Jugend-Olympiade Luzern – Potsdam

Hornussen spielt in Potsdam niemand – noch nicht. Gut möglich, dass dieser Mannschaftssport bald auch an der Havel einige Freunde findet, denn im Frühjahr sollen junge Potsdamer diese urschweizerische Nationalsportart kennen lernen: während der 1.

Hornussen spielt in Potsdam niemand – noch nicht. Gut möglich, dass dieser Mannschaftssport bald auch an der Havel einige Freunde findet, denn im Frühjahr sollen junge Potsdamer diese urschweizerische Nationalsportart kennen lernen: während der 1. Jugend-Olympiade Luzern – Potsdam vom 27. bis 29. April in der Hauptstadt des gleichnamigen Schweizer Kantons.

„Schon seit längerem gab es Überlegungen, unsere Städtepartnerschaft für gemeinsame Sportwettkämpfe zu nutzen – nun sind wir endlich soweit“, freut sich Uwe Tefs. Der Jugendsport-Koordinator des Stadtsportbundes Potsdam gehört seit einiger Zeit zum Freundeskreis Potsdam – Luzern und weilte im Sommer vergangenen Jahres zu vorbereitenden Gesprächen in der Stadt links und rechts der Reuss. „Dort habe ich mit zahlreichen Sportvereinen sprechen und schon mal Pflöcke einschlagen können“, erzählte der 39-Jährige, der nun gemeinsam mit Gleichgesinnten in Potsdam jene 40 Jugendlichen aussucht, die ihre Stadt Ende April am nordwestlichen Ende des Vierwaldstätter Sees im Wettstreit mit 40 jungen Eidgenossen vertreten sollen.

„Für den traditionellen Luzerner Stadtlauf – der zum 30. Mal stattfindet und dort eine ähnliche Bedeutung hat wie hier die Preußenmeile und der Schlössermarathon – wollen wir zehn Sportschüler aus der Trainingsgruppe Thomas Schelks aufbieten“, weiß Tefs bereits. „Diese zehn sollen sich im Training und bei Wettkämpfen für den Start in Luzern empfehlen.“ Die anderen 30 Mädchen und Jungen zwischen 14 und 17 Jahren, so viel steht ebenfalls schon fest, sollen Schüler der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben Gesamtschule sein.

Die Jugend-Olympiade, deren zweite Auflage 2009 erstmals in Potsdam geplant ist, soll vor allem breitensportlichen Charakter tragen. Am Freitag, dem 27. April, sind am Nachmittag Wettkämpfe im Leichtathletik-Stadion „Allmend“ vorgesehen, in dem sich seit zwei Dekaden Weltmeister und Olympiasieger jährlich beim Meeting „Spitzen Leichtathletik Luzern“ ein Stelldichein geben. „Dort wollen wir unter anderem Mittelstreckenläufe durchführen“, sagte Alois Stalder den PNN. Der Schweizer, der unmittelbar vorm Eintreffen der Potsdamer 66 Jahre alt wird, ist Uwe Tefs Partner in Luzern. „Am Sonnabendvormittag wollen wir unseren Gästen die Sehenswürdigkeiten unserer Stadt zeigen, am Nachmittag findet dann der Stadtlauf mit über 10 000 Teilnehmern statt, und am Sonntag steht ein Städtewettkampf auf dem Programm.“

Dieser so genannte Polyathlon soll einmal ebenso wie der Stadtlauf Mannschaften aller Luzerner Partnerstädte – neben Potsdam auch Chicago (USA), Bournemouth (England), Cieszyn (Polen), Murbach/Guebwiller (Frankreich) und Olomouc (Tschechien) – vereinen. „Diesmal beginnen wir mit Luzernern und Potsdamern, die als gemischte Mannschaften lustige Wettkämpfe, die nur teilweise mit Sport zu tun haben, austragen werden“, erläuterte Stalder, einst Leistungsturner und 1993 Präsident des Handball-Vereins Borba Luzern, der in jenem Jahr Schweizer Meister der Männer wurde.

„Wir wollen“, so der Luzerner, „die jungen Leute nicht überfordern, sondern viel Raum für Gespräche und Fun lassen.“ Spaß solle auch das eingangs erwähnte Hornussen machen. „Das ist eine lustige Sportart“, erklärte Stalder zu jener Spezialität, bei der eine Mannschaft mit einem Stock eine Scheibe – einst aus Horn (daher der Name) und heute aus Kunststoff – so weit wie möglich auf ein Spielfeld schlägt, auf dem das gegnerische Team die „Nuss“ mit einer an eine Bäckerschaufel erinnernden „Schindel“ so früh wie möglich zu stoppen versucht.

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