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Homepage: Ideen von einer freien Uni Prof. Hanno Schmitt

geht in den Ruhestand

Hanno Schmitt habe die aufklärerischen Ideale, die er selber verehrt, auch als Dozent gelebt, lobt der Student Sebastian Schultz am Mittwochabend den scheidenden Professor. „Nutze deinen Verstand“ gehöre zu den Idealen des Professors für Historische Pädagogik, der noch die „alte“ Idee einer freien Universität mit freier kritischer Wissenschaft lebte, so der Student der Erziehungswissenschaften. Heute sei die Uni im Wandel, das alte Ideal werde verdrängt von Zeitdruck und Stress: „Trauen Sie den Studenten weiterhin viel zu“, bittet Schultz.

Der Raum ist mit über 100 Leuten gefüllt, Studierende, aber auch viele Dozenten der Uni sind gekommen. Hanno Schmitt sitzt in der ersten Reihe und strahlt über das ganze Gesicht. 15 Jahre lang hatte der Professor an der Uni Potsdam gearbeitet, zu seinen Forschungsthemen gehörten Joachim Heinrich Campe, Friedrich Eberhard von Rochow, die Reformpädagogik und der Unterricht im Nationalsozialismus. Eines seiner wichtigsten Projekte ist das Rochow-Museum in Reckahn, das er zusammen mit seinem Mitarbeiter PD Dr. Frank Tosch aufgebaut und 2001 eröffnet hat. Tosch hat auch an der Festschrift zu Schmitts 65. Geburtstag am 27. Oktober 2007 mitgearbeitet: „Um Zeugnis abzulegen, was wir in 15 Jahren gelernt haben.“

Ein Frühaufsteher sei Hanno Schmitt, und ein hartnäckiger Kämpfer für seine Ziele, erzählt die Dekanin der Humanwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Ria De Bleser, deren Vorgänger im Dekanat Schmitt von 1999 bis 2003 war. Und weil er ein Jazzfan ist, begleitet Musik den Abend, ein junger Mann trägt am Klavier „Für Hanno“ vor, das er selbst komponiert hatte.

Obgleich man Aschermittwoch mit Abschied verbinde, so Christina Günther-Fontaine, Sekretärin von Schmitt, stimme das ja in diesem Fall nicht ganz. Denn Schmitt bleibt an der Uni: „Aus einem Vorgesetzten wird ein Kollege“, freute sich die Sekretärin. Einer seiner Lieblingssätze sei „Da muss man sich selbst drum kümmern“, so Dr. Jörg-W. Link, Mitarbeiter von Schmitt. Sein neues Büro hat der 65-Jährige daher selbst renoviert. Und dann lädt Schmitt zum Ausklang des Abends zum Essen ein: es gibt „Marburger Eintopf“, von Schmitt selbst gekocht. Marie Preissler

Marie Preissler

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