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Landeshauptstadt: Im Rhythmus von Maldoom

Englischer Choreograph arbeitet mit Schülern / Drei Vorstellungen im Theater

Englischer Choreograph arbeitet mit Schülern / Drei Vorstellungen im Theater Von Jan Brunzlow Innenstadt - Dem Rhythmus des Engländers Royston Maldoom werden die Schüler der Rosa-Luxemburg-Oberschule folgen. Der renommierte Choreograph, bekannt geworden durch den mehrfach ausgezeichneten Film „Rhythm is it“, wird für drei Wochen in Potsdam wohnen und das Stück „Troyst“ von James MacMillan mit den Schülern choreographieren. Wie Christiane Fetscher von der F. C. Flick- Stiftung, Partner der Oberschule und Finanzier des Projektes, sagte, werde es am 8., 9. und 10. Dezember je eine Aufführung des Tanzstücks im Hans-Otto-Theater geben. Zudem sind mehrere Veranstaltung mit Maldoom rund um das eigentliche Projekt, das mit Potsdam erstmals in den neuen Bundesländern stattfinden wird, geplant. Seit mehr als 30 Jahren führt Maldoom seine Projekte weltweit durch. Mal mit Straßenkindern in Äthiopien, mal mit verschiedenen ethnischen Gruppen während des Balkankonfliktes in Zagreb oder auch mit schwer erziehbaren Jugendlichen und Schulverweigerern in Irland. Der Film „Rhythm is it“, bei dem 250 Berliner Kinder und Jugendliche aus 25 Nationen begleitet von den Berliner Philharmonikern zu Strawinsky „Le Sacre du Printemps“ tanzen, erhielt in diesem Jahr den Deutschen Filmpreis in den Kategorien „bester Dokumentarfilm“ sowie „bester Schnitt“. In den USA gewann er den Audience Award des 23. Minneapolis St. Paul International Film Festival. Royston Maldoom und Sir Simon Rattle von den Philharmonikern wurden für das Projekt zudem mit dem Schiller-Sonderpreis der Stadt Mannheim ausgezeichnet. Zuletzt choreographierte der gebürtige Londoner in Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Vom 21. November bis 10. Dezember wird er in Potsdam sein. Die Luxemburg-Schule Burgstraße gilt in der Stadt als Einrichtung mit schwierigen Jugendlichen, teilweise lernschwach und zu Ausbrüchen neigend. Zuletzt hat sie keine siebten Klassen aufgenommen und auch der geplante Grundschulstandort kam zu Beginn des letzten Schuljahres aufgrund fehlender Anmeldezahlen – trotz großer Nachfrage im Stadtgebiet – nicht zustande. Werbung für den Standort und Bildung für die Schüler erhofft sich die Schulleitung von dem Projekt, das von der Potsdamer Fachhochschule wissenschaftlich begleitet werden soll. Im Rahmen des dreiwöchigen Tanzstudios wird der Unterrichtsalltag komplett umgekrempelt. Mathematik und Deutsch täglich in den ersten beiden Stunden, danach beginnt der bis zu sechsstündige Unterricht des Choreographen in der Sporthalle. Zuschauen soll dabei nicht erlaubt sein, alle die da sind, dürfen sich auch bewegen. Schüler, die nicht tanzen wollen, werden laut Christiane Fetscher anderweitig in das Projekt eingebunden: beispielsweise werden Programmhefte, Plakate, Kostüme und Bühnenkulissen erarbeitet und gebaut. Selbst der zuletzt selten genutzte Speiseraum soll wieder für gemeinsame Mittagspausen aller Schüler zur Verfügung stehen, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Der Choreograph selbst wird in der Nansenstraße in Potsdam-West wohnen, die Wohnung habe die Gewoba kostenlos zur Verfügung gestellt. Im Filmmuseum wird Maldoom am 24. November zu einem Gespräch zur Verfügung stehen.

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