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Landeshauptstadt: Impfstoff gegen Grippe wird knapp In Potsdam gibt es Engpässe bei Lieferung

In den Arztpraxen der Landeshauptstadt wird offenbar der Grippe-Impfstoff knapp. Einigen Ärzten und Apotheken steht zurzeit sogar gar kein Impfstoff zur Verfügung.

In den Arztpraxen der Landeshauptstadt wird offenbar der Grippe-Impfstoff knapp. Einigen Ärzten und Apotheken steht zurzeit sogar gar kein Impfstoff zur Verfügung. Das bestätigten gestern mehrere Potsdamer Apotheker den PNN. Nach eigenen Angaben seien einige Patienten von ihren Ärzten deshalb bereits in die Stadtverwaltung geschickt worden, wo die Amtsärztin jeden Dienstag im Gesundheitsamt gegen die Viruskrankheit impft, hieß es gestern aus der Verwaltung. Der Mangel könnte damit zusammen hängen, dass sich zurzeit besonders viele Potsdamer impfen lassen möchten: „Die Nachfrage nach Grippe-Impfungen ist in diesem Jahr relativ hoch“, so der Sprecher der kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Ralf Herre. Ein Grund dafür sei eventuell die Furcht vieler Bewohner vor einer Verbreitung der Vogelgrippe meint Grit Pankonin von der Apotheke Am Holländischen Viertel: „Die Patienten sind durch die Vogelgrippe verängstigt und wollen sich deshalb impfen“. Während ihrer 16 Arbeitsjahre habe sie eine derartige Nachfrage nach Grippe-Impfstoff noch nicht erlebt. Hinzu käme, dass die Pharmafirmen in diesem Jahr Schwierigkeiten bei der Lieferung zu haben scheinen. „Der Impfstoff wurde dieses Jahr vier Wochen später geliefert“, so Birgit Bittrich von der Einhornapotheke in der Waldstadt II, „statt wie üblich im August kam die erste Lieferung erst Mitte September. Ein regionaler Arzneimittelverteiler räumte Verspätungen ein. Die Ursachen läge jedoch bei den Herstellern. Dennoch bestände kein Grund zur Panik, betonte Birgit Bittrich. Bis spätestens Anfang November wäre eine neue Lieferung des Impfstoffs gegen den Influenza-Erreger zugesagt. Dann sollten sich möglichst viele Menschen impfen lassen, empfielt Thomas Weinke, Chefarzt der Inneren Medizin im Klinikum Ernst von Bergmann. Der Infektologe arbeitet auch in der Landeskoordinierungsgruppe „Vogelgrippe“ mit. Die größte Gefahr sei, dass es zu einem genetischen Austausch zwischen dem tödliche Vogelgrippe- und dem sehr leicht übertragbaren Influenza-Erreger komme. Nach Expertenmeinung könnte dann ein neuer tödlicher Grippevirus entstehen, der sich in Zeiten der Globalität, über dem gesamten Erdball verbreitet. Je mehr Menschen geimpft seien, desto geringer sei auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich beide Virustypen miteinander verbinden. Juliane Wedemeyer

Juliane Wedemeyer

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