zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Ist teuer auch gut?

Ausschuss vertagte Entscheidung zur Musikschule

Ob das teuerste auch das beste Angebot ist, will die Verwaltung gerade mit Blick auf die Potsdamer Musikschule herausfinden. Während den Nutzern der städtischen Einrichtung die nächste Gebührenerhöhung ins Haus stehen könnte, soll die Auswertung des Vergleichs städtischer Musikschulen Brandenburgs in der kommenden Woche bei der Bildungsdezernentin Gabriele Fischer auf dem Tisch liegen. Am Mittwochabend versagten die Mitglieder des Bildungsausschusses der Verwaltung die Zustimmung zum Vorhaben, die Gebühren der Musikschule Johann-Sebastian-Bach zu erhöhen, die des Finanzausschusses dagegen stimmten zu. Endgültig soll in der nächsten Sitzung der Stadtverordneten entschieden werden.

Ausschlaggebend für das Nein zum Ansinnen der im Vergleich zu anderen öffentlichen Musikschulen als teuer geltenden Einrichtung ist laut Steeven Bretz (CDU) „ein nicht klar ersichtlicher Erhöhungsgrund“. Es gebe zwei Möglichkeiten, so der CDU-Fraktionschef: Einerseits die einfachere Variante der Gebührenerhöhung, andererseits die Ausgabenreduzierung. Auch Dieter Gohlke von der Familien-Partei fragte, ob die Gebührenerhöhung womöglich aus zu hohen Personalkosten resultiere. Er stellte die Frage, ob es an der Zeit sei, nicht ständig an der Gebührenschraube zu drehen sondern beim Personal zu sparen. Die Musikschule will durch die Erhöhung der Gebühren 15 300 Euro zusätzlich einnehmen, insgesamt sollen die Einnahmen von 817 200 Euro (Plan 2005) auf nun 866 000 Euro steigen. „Wie wollen Sie das erreichen, wenn Sie im vergangenen Jahr den Plan verfehlten und nur 799 000 Euro als tatsächliche Einnahme ausweisen“, fragte Bretz. Zudem würden durch die Erhöhung der Gebühren auch Abmeldungen drohen.

Musikschulleiter Prof. Wolfgang Thiel erklärte, die Gebührenerhöhung sei nur eine Maßnahme, um mehr Geld einzunehmen. Es würde auch eine 32. Wochenstunde eingeführt, die die Wartelisten für bestimmte Kurse verkürzen und dadurch zu Mehreinnahmen führen soll. Thiel wies darauf hin, dass das Haushaltssicherungskonzept (HSK) die Einschnitte bei der Musikschule verlange. Ohne das HSK wäre die Situation weniger angespannt, so Thiel. Die PDS brachte einen Änderungsantrag ein, für bestimmte Gruppen die Gebühren nicht zu erhöhen. Diesem wurde zugestimmt – die Gesamtvorlage jedoch abgelehnt. Jan Brunzlow

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false