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Landeshauptstadt: Jeder Stadt ihre Erinnerung Kapuste sprach sich gegen „Stolpersteine“ aus

Bronze beschichtete Pflastersteine, die die Namen von Potsdamer Juden tragen, die deportiert und ermordet wurden, werden künftig vielerorts in der Landeshauptstadt in den Gehwegen zu finden sein. Das in vielen deutschen Städte bereits realisierte Kunstprojekt „Stolpersteine“ des Kölner Bildhauers Gunter Demnig fand jetzt auch in Potsdam Anklang.

Bronze beschichtete Pflastersteine, die die Namen von Potsdamer Juden tragen, die deportiert und ermordet wurden, werden künftig vielerorts in der Landeshauptstadt in den Gehwegen zu finden sein. Das in vielen deutschen Städte bereits realisierte Kunstprojekt „Stolpersteine“ des Kölner Bildhauers Gunter Demnig fand jetzt auch in Potsdam Anklang. Die Stadtverordneten beschlossen am Mittwochabend mehrheitlich, das als Schülerprojekt gedachte Vorhaben umzusetzen.

Zuvor hatte Eberhard Kapuste von der CDU-Fraktion, der gegen das Stolperstein-Projekt stimmte, in einer persönlichen Rede zum Maßhalten gemahnt. Er schickte voran, dass der Holocaust unverrückbar zur deutschen Geschichte gehöre und nicht abgeschüttelt werden könne, noch dürfe. Dennoch halte er die „Stolpersteine in Potsdam“ für ein unnötiges „Draufsatteln“; Erinnerung und Mahnung könne nicht bedeuten, dass „man sich ständig in alle Ewigkeit etwas Neues einfallen“ lasse. Er sei der Meinung, dass jede Stadt auf ihre besondere Art erinnern sollte und nannte als Beispiele aus Berlin die gekennzeichnete Rampe im Grunewald oder die „Topografie des Terrors“. Auch in Potsdam stehe auf dem jüdischen Friedhof eine Gedenktafel mit den Namen der Potsdamer NS-Opfer. Kapuste lehnte den Antrag von Grüne/Bündnis 90 aber auch ab, weil er befürchtet, dass in Zukunft, wenn der Neuigkeitseffekt verbraucht und Gewöhnung eingetreten sei, die eingelassenen Steine und damit die Erinnerung im wahrsten Sinn des Wortes mit Füßen getreten würden.N. Klusemann

N. Klusemann

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