zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Jubelprogramm eines 100-Jährigen

Auf das zweite Haus muss das Naturkundemuseum aber weiter warten

Im 100. Jahr seines Bestehens gibt sich das Naturkundemuseum in der Breiten Straße 13 jung, ideenreich und ganz besonders dem Nachwuchs zugewandt. Gestern stellten Museumsdirektor Dr. Detlef Knuth und die Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer – letztere schon ein wenig abschiedstrauig, da sie nach zehn Jahren aus dem Amt scheidet – die Planungen für das Jubiläumsjahr vor. Die Besucherzahl hat sich auch 2008 erhöht. In die Breite Straße kamen 19 419 Gäste, 576 mehr als 2007 und mit Wanderausstellungen wurden 130 655 Besucher angelockt, fast dreimal so viel wie 2007. Dazu trug allerdings die international beachtete Schau in Bonn am Rande des Umwelt-Kongresses bei. Auch die Besucher bei Veranstaltungen und Führungen erhöhten sich von 5900 auf 6450.

Es gibt besondere Kinderveranstaltungen wie das Basteln von Tiermasken (2. und 5. Februar), einen Maskenball der Tiere (6. Februar), Spuren im Schnee oder die Beantwortung der Frage: „Was macht eigentlich ein Museumsdirektor?“ (3. Februar). Bei „Erlebter Frühling“ werden Rauchschwalbe, Fledermaus, Nachtfalter und Löwenzahn vorgestellt und der Eisvogel als Vogel des Jahres. Hinzu kommen Familienführungen bis hinein in die Osterzeit und natürlich die Ausstellungsangebote. Hoffentlich können bald einige der Neuzugänge gezeigt werden, zu denen unter anderem Gänsegeier, der berühmte Schreiadler Sigmar, der über Malta angeschossen wurde und leider nur noch als Präparationsobjekt zurückkehren konnte, ein seltener Albino-Maulwurf, Biber und Fischotter gehören.

Als absoluter Renner erwies sich der Kindergeburtstag, der im Museum gefeiert werden kann. 102-mal machten Eltern davon Gebrauch und in diesem Jahr sind schon wieder 30 Feierlustige angemeldet. Die Arbeit mit den Schulen soll ebenfalls weiter aktiviert werden. Dazu trägt nicht zuletzt die Museumslehrerin Antje Hertel bei, die museumspädagogisches Material erarbeitet. Und das Museum fungiert wieder als Weiterbildungsstelle für Lehrer.

Bereits heute, 19 Uhr, gibt es ein Highlight. Dr. Arne Ludwig spricht über die Rückkehr der Störe, die schon wieder zum Laichen bis in die Elbe vorgedrungen sind und auch im Havelbereich erwartet werden. Dem Darwin-Jahr verschreibt sich das Museum mit mehreren Vorträgen. Am 19. Februar werden dazu als Teil einer Veranstaltungsfolge „100 Bilder und 100 Fakten zur Evolution“ aufgezeigt. Und der Wissenschaftsjournalist Jörg Zittlau berichtet im April über Pleiten und Pannen im Bauplan der Natur, selbst beim Menschen. Des Potsdamer Biologen Ernst Haeckel wird im zweiten Halbjahr gedacht.

Trotz erfolgreicher Entwicklung und des Jubeljahres ist es dem Potsdam-Museum jedoch nicht gelungen, den Ausbau des dringend benötigten Hauses Breite Straße 11 voranzubringen, das Teile der Sammlung und die Präparationswerkstatt aufnehmen soll. Einziger Lichtblick sei, so erklärte Fischer auf Nachfrage, dass 200 000 Euro im Haushalt vorgesehen sind, um die Innenausbauplanung und erste Sanierungsarbeiten in der 11 zu ermöglichen. H. Dittfeld

H. Dittfeld

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false