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Sport: Kahlisch bleibt Rathenower Coach

Der Potsdamer trainiert Oberliga-Absteiger FSV Optik auch künftig in der Fußball-Verbandsliga

Der Potsdamer trainiert Oberliga-Absteiger FSV Optik auch künftig in der Fußball-Verbandsliga „Es ist schon sehr, sehr bitter“, bekannte Ingo Kahlisch gestern ehrlich. Kein Wunder: Seit 1989 ist der Potsdamer Trainer des FSV Optik Rathenow, für den nach 13 Jahren Fußball-Ober- bzw. -Regionalliga (1994 bis 1996) am Pfingstwochenende der Abstieg in die Brandenburger Verbandsliga bittere Realität wurde. Zwar gewannen die Optiker am Sonnabend daheim ihr vorletztes Saisonspiel daheim gegen die Reinickendorfer Füch- se mit 2:1, doch der Tabellen-13. TSG Neustrelitz ist dank eines 2:0-Heimerfolgs über Schönberg vom Verfolger aus dem Havelland nicht mehr einzuholen. „Wir haben uns in der Rückrunde ein bisschen überschätzt“, resümiert Kahlisch und meint damit vor allem die Niederlagen in Neustrelitz (1:2) sowie daheim gegen Eberswalde (0:3) und Wismar (1:3. „Diese Spiele haben wir gegen Mitkonkurrenten verkackt“, räumt er ein. Künftig gilt es für die Rathenower in der obersten Landes-Spielklasse – weiter mit Kahlisch als Übungsleiter. „Ich mache weiter, das habe ich schon vor zehn Tagen für mich entschieden. Ich bin ja hier nicht nur ein Trainer, der nach einem Misserfolg seinen Beutel nimmt und abhaut“, erklärte der 48-Jährige, der vor zwei Jahren schon einmal als Coach des SV Babelsberg 03 im Gespräch war und jetzt neben weiteren Offerten auch ein erneutes Nulldrei-Angebot vorliegen hatte. Kahlisch, der also weiter ständig zwischen Potsdam und Rathenow pendeln wird, hat dabei die volle Rückendeckung von seinem Präsidenten. „Einem solchen Trainer kann man gar keinen Vorwurf wegen des Abstiegs machen, ich stehe hundertprozentig hinter ihm“, sagt Optik-Chef Willi Gertig. „In Rathenow lebt nur einer völlig für den Fußball, und ich versuche, Ingo dabei so gut wie möglich zu unterstützen. Aber ich kann auch kein Geld drucken. Dass Ingo bleibt, ist für uns ein Riesenglück.“ Der FSV, der finanziell nie auf Rosen gebettet war, wird in der kommenden Saison den Gürtel noch enger schnallen müssen. Die Zuwendungen des Hauptsponsors Mittelbrandenburgische Sparkasse werden sich vertragsgemäß für die Verbandsliga halbieren, Fernsehgelder fallen nun ganz weg. „Aber hier bricht jetzt nicht alles zusammen, denn es sind ordentliche Strukturen vorhanden. Trainingsmäßig werden wir unter Oberliga-Bedingungen weitermachen“, betonte Kahlisch, der mitten in Vertragsgesprächen mit seinen bisherigen Kickern steht und gestern signalisierte: „Bisher wollen fast alle Spieler, die ich behalten will, auch weiter hier bleiben.“ Vom sofortigen Wiederaufstieg spricht Kahlisch nicht. „Wir müssen uns in der neuen Klasse erstmal zurechtfinden.“ Gleichwohl fordert er: „Wir müssen jetzt in Rathenow die Kräfte konzentrieren, hier muss nicht nur gequatscht, sondern auch gehandelt werden.“ Dabei denkt der Coach auch an das neue Sozialgebäude des Stadions Vogelgesang, dessen Bau in diesem Jahr beginnen soll. Kahlisch: „Trotz des Abstiegs muss es dabei bleiben.“

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