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Landeshauptstadt: Karstadt treibt die Ladenmieten in die Höhe

Jetzt bis zu 45 Euro je Quadratmeter in der City / Potsdam noch mit „vergleichsweise niedrigen Mietpreisen“

Jetzt bis zu 45 Euro je Quadratmeter in der City / Potsdam noch mit „vergleichsweise niedrigen Mietpreisen“ Von Michael Erbach Innenstadt. Die Ladenmieten in der Potsdamer Innenstadt steigen weiter an. Das ergab die jüngste Studie des auf Handelsimmobilien spezialisierten Maklerhauses Kemper“s. Danach kostet der Quadratmeter in Potsdams Spitzenlagen – Brandenburger und angrenzende Straßen – mittlerweile bis zu 45 Euro. Das sind fünf Euro mehr als 2003 und zehn Euro mehr als noch 2002. Potsdam gehört damit, so Magnus Danneck von Kemper´s „zu den wenigen Städten in Deutschland, in denen die Ladenmieten überhaupt noch steigen“. Wie die repräsentative Studie ergab, sanken die Spitzenmieten in den Top-Lagen der deutschen Großstädte um durchschnittlich 2,7 Prozent. Spitzenreiter bleibt München, wo der Quadratmeter Ladenfläche bis zu 245 Euro kosten kann. Unter den 18 teuersten Innenstädten rangieren auch zwei ostdeutsche Städte: Dresden und Leipzig. Während in Dresden der Quadratmeter-Mietpreis mit 105 Euro im Vergleich zu 2003 gleich blieb, stieg die Ladenmiete in Leipzig leicht von 100 auf 102 Euro. In München und anderen Städten blieben die Ladenmieten in etwa gleich, anderswo sanken sie in Top-Lagen. So ging der Quadratmeterpreis in Berlin um sieben Prozent zurück – von 185 auf 170 Euro. Als Grund wird von Kemper“s ein „unverhältnismäßig hoher Flächenzuwachs“ angegeben. Flächenzuwachs – nämlich durch das entstehende „Stadtpalais“ von Karstadt mit rund 18 000 Quadratmetern Verkaufsfläche – ist in Potsdam laut Kemper“s wiederum der Grund für steigende Ladenmieten im Umfeld. Danneck betonte, die mit Karstadt verbundenen Erwartungen hinsichtlich einer höheren Attraktivität des Einkaufsstandorts City Potsdam „hat nach unserer Auffassung zu dem Preisanstieg geführt“. Wolfgang Cornelius, Innenstadthändler und Mitglied im Vorstand der Werbegemeinschaft Innenstadt, sieht ebenfalls im „Stadtpalais“ von Karstadt die Hauptursache für den Mietanstieg. „Insofern verwundert mich diese Entwicklung überhaupt nicht“, sagte Cornelius gestern den PNN. Zugleich betonte er, dass Potsdam trotz eines Anstiegs der Ladenmieten in den Toplagen um 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren „nach wie vor vergleichsweise niedrige Mietpreise bei den Läden anbietet“. Potsdam habe bei Ladenmieten immer am Ende der Landeshauptstädte gestanden. Es habe daher einen Nachholbedarf gegeben, der durch die Karstadt-Investition nunmehr ein Stück aufgeholt werde. Cornelius erwartet mit der Eröffnung des „Stadtpalais“ im Frühjahr 2005 einen „Boom bei der Entwicklung des Einkaufsstandortes Innenstadt“. Er geht davon aus, dass dann auch der Leerstand von derzeit etwa 10 000 Quadratmetern schrittweise abgebaut werde. Der jetzige Leerstand sei keineswegs auf zu hohe Mietpreise zurückzuführen, „sondern hauptsächlich darauf, dass ein Magnet fehlte, nämlich ein Einkaufszentrum“. Jetzt werde die Situation anders, „ich gehe sogar davon aus, dass sie richtig gut wird“, sagte der Einzelhändler. Ein guter Standort werde zu größeren Umsätzen führen, dann seien auch höhere Mieten verkraftbar. Cornelius betonte zugleich, dass die Händler ihren Beitrag dazu leisten müssen, damit ein attraktiver Einkaufsstandort entstehen kann. Die beiden Vertretungen der Gewerbetreibenden in der Innenstadt – die AG City und die Werbegemeinschaft – würden sich noch in diesem Monat zusammen schließen. Ziel sei es dann, gemeinsam mit Karstadt ein Handelskonzept für die City mit dann rund 70 000 Quadratmetern Ladenfläche zu erarbeiten.

Michael Erbach

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