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Sport: Keine Angst vor den Löwinnen

Im Spitzenspiel der 1. Frauenfußball-Bundesliga trifft der 1. FFC Turbine Potsdam morgen auf den FCR Duisburg

Im Spitzenspiel der 1. Frauenfußball-Bundesliga trifft der 1. FFC Turbine Potsdam morgen auf den FCR Duisburg Von Henner Mallwitz Nein, so ganz gelassen scheint Turbine-Coach Bernd Schröder nicht in das Spitzenspiel seiner Elf am Sonntag zu gehen. Zwar werden die Potsdamerinnen derzeit mit Erfolg verwöhnt – nicht zuletzt das 11:1 im Uefa-Cup gegen Reykjavik am vergangenen Sonntag im Karl-Liebknecht-Stadion bestätigte dies erneut –, morgen jedoch wartet mit dem FCR 2001 Duisburg wahrlich ein anderes Kaliber. Im Spitzenspiel der 1. Frauenfußball-Bundesliga müssen die Turbinen beim derzeitigen Tabellenführer antreten, und nicht nur der Trainer weiß um die Schwere der Aufgabe. „Das wird eine ganz harte und spannende Sache. Für mich ist Duisburg das derzeit angriffsstärkste Team in der Bundesliga“, sagt Schröder und denkt dabei vor allem an die beiden Sturmspitzen Inka Grings und Shelley Thompson. Beim Spiel der deutschen National-Elf am Donnerstag zeigte vor allem Grings erneut ihre Leistungsstärke als sie das DFB-Team gegen Schottland mit 1:0 in Führung schoss. Im Mittelfeld haben die „Löwinnen“ aus Duisburg zugleich vier U19-Weltmeisterinnen im Aufgebot. Die ehemalige Turbine-Spielerin Madleen Wilder verstärkt die Mannschaft, und mit Fatmire Bajramaj kam eine Kickerin zum FCR, die sofort den Spielen ihren Stempel aufdrückte und ebenfalls gegen Schottland in der Nationalmannschaft zum Einsatz kam. Nicht zuletzt wird das Duell aber sicherlich auch ein „Zweikampf“ der beiden Nationaltorhüterinnen sein. Die im deutschen Tor als Nummer Eins gesetzte Silke Rottenberg im Kasten der Duisburgerinnen und die Nummer Zwei, Nadine Angerer, die auf Potsdamer Seite das Tor sauber halten soll. Direkte Vergleiche wie diese dürften da besonders auch für die Nationaltrainerin von besonderer Bedeutung sein. „Ein Sieg wird für uns sehr schwer“, schätzt Schröder ein. Aber: „Alles ist natürlich auch immer ein Frage der Tagesform. Wir können jeden schlagen, aber Duisburg eben auch.“ Bester Beweis dafür war die vergangene Saison. Turbine konnte sich in der Hinrunde zu Hause zwar klar mit 5:0 durchsetzen, hatte in Duisburg jedoch mit 2:3 das Nachsehen. „In dem Fall wird das Spiel richtungsweisend für den weiteren Verlauf in der Liga sein, eine Standortbestimmung also.“ Auch Duisburgs Coach Dietmar Herhaus spricht von einem „echten Prüfstein“. „Inwieweit das Team inzwischen gegen eine europäische Top-Mannschaft mithalten kann, wird sich zeigen“, hält er sich bedeckt. „Wenn die Tabellenvorderen gegen einander antreten, ist jede Partie ein so genanntes Sechs-Punkte- Match.“ Die im Spiel gegen Schottland leicht angeschlagene Britta Carlson sieht für das Turbine-Team indes eine klare Linie. „Wir müssen versuchen, den Schwung aus dem Island-Spiel mit nach Duisburg zu nehmen“, so die Potsdamerin, die allem Anschein nach morgen wieder fit sein wird. „Die Mannschaften sind jedoch nicht zu vergleichen, und es wird in jedem Fall ein Kampfspiel.“ Die Turbinen haben alle Spielerinnen an Deck, auch Petra Wimbersky ist wieder einsatzbereit. Die Potsdamerinnen machen sich bereits heute auf den Weg in den Ruhrpott, um vor dem Spitzenspiel die nötige Ruhe zu tanken. Aufmerksamkeit ist allen Spielerinnen am Sonntag im PCC-Stadion gewiss. Als eingefleischter Fan des Frauenfußballs wird DFB-Präsident Theo Zwanziger unter den Zuschauern weilen, und sogar Angela Merkel, der die FCR-Spielerinnen kürzlich einen handsignierten Ball schenkten, drückt die Daumen.

Henner Mallwitz

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