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Landeshauptstadt: Kickende Mädchen im Kanzleramt Fotoausstellung zum Turbine Girls Camp 2006

Karina Romanova und Gina Seute stehen etwas verlegen im Berliner Bundeskanzleramt. Hinter ihnen wartet Maria Böhmer, Bundesbeauftragte für Integration, und vor ihnen hängen die Bilder vom letzten August.

Karina Romanova und Gina Seute stehen etwas verlegen im Berliner Bundeskanzleramt. Hinter ihnen wartet Maria Böhmer, Bundesbeauftragte für Integration, und vor ihnen hängen die Bilder vom letzten August. Dort sind sie selbst zu sehen, zusammen mit den 29 anderen acht bis zwölfjährigen Mädchen, die im Sommer 2006 aus Berlin und Brandenburg und Polen zusammengekommen sind, um mit dem 1. FFC Turbine Potsdam und dem AZS Wroclaw das Fußballspielen zu trainieren. Zwei Wochen durften die Nachwuchskickerinnen unter dem Motto „Magda kickt mit Lena“ mit den professionellen Mannschaften üben – eine Woche in Wroclaw und eine Woche in Potsdam (PNN berichteten).

Aus selbstgeknipsten Aufnahmen des Camps ist nun eine Fotoausstellung entstanden, die die Erlebnisse der Mädchen dokumentiert und bis Ende Februar die Wände des Bundeskanzleramtes schmücken soll. Auf den Bildern tummeln sich die sportbegeisterten Mädchen auf dem Fußballplatz, feixen in der Kantine oder lachen auf Ausflügen. Auf der gestrigen Ausstellungseröffnung ermutigte Schirmherrin Maria Böhmer die Fußballerinnen: „Wir müssen mehr Mädchen für den Fußball zu gewinnen und dafür seid ihr die zukünftigen Botschafter. Schließlich sind wir Frauen letztes Jahr im Fußball Meister geworden, dieses Potenzial müssen wir fördern.“ Das stünde jedoch nicht im Vordergrund: „Sport ist vor allem ein Integrationsmotor, der Sprachbarrieren und Kulturunterschiede überwindet, gerade deshalb sind Projekte wie dieses entscheidend.“ Auch Christiane Fetscher, Geschäftsführerin der fördernden Flick-Stiftung gegen Rassismus, ist sich sicher, dass ihr Geld einem wichtigen Zweck dient: „Wir müssen daran arbeiten, dass uns die nahen polnischen Nachbarn nicht weiterhin fremd und fern bleiben.“

Diese Gefahr besteht bei den Teilnehmerinnen des Girls Camp nicht. Alle berichten von Freundschaften mit den Polinnen und von dem Spaß, den sie zusammen gehabt haben. Die zwölfjährige Nele Muder aus Potsdam schreibt sich heute noch mit einer Freundin aus dem Camp: „Das ist aber nicht so einfach: Was dort mit Mimik geklärt wurde, müssen wir jetzt übersetzen.“ Trotzdem will sie die Freundschaft weiter pflegen: „Schließlich haben wir uns wirklich verbündet.“

Miriam Muth

Miriam Muth

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