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Babelsberg: Kino für Menschen mit Autismus

Autisten gehen eher selten ins Kino. Ein neues Projekt des Thalia Kinos und des Autismuszentrums im Oberlinhaus will das ändern.

Potsdam - Es ist ein bundesweit einmaliges Projekt: In Kooperation mit dem Autismuszentrum im Oberlinhaus zeigt das Babelsberger Thalia Kino künftig immer am letzten Dienstag im Monat einen Film aus dem jeweils aktuellen Spielplan für Menschen, die unter Autismus leiden. Den Auftakt zu der Reihe „Autism friendly Cinema“ macht am morgigen Dienstag um 16.30 Uhr der britische Streifen „Der wunderbare Garten der Bella Brown“, eine märchenhafte Komödie über eine Einzelgängerin, die das Leben lieben lernt.

Weniger laut, eigene Snacks

Menschen mit Autismus gingen selten ins Kino, weil sie die Vorführungen häufig als zu laut und zu reizintensiv empfänden, erklärten die Veranstalter. Daher würden die Filme innerhalb der Reihe mit reduzierter Lautstärke im zudem nur halbdunklen Kinosaal gezeigt. Die freie Platzwahl und Offenheit gegenüber individuellen Bedürfnissen sorgten zusätzlich dafür, dass Kino auch für Personen mit starken Verhaltensauffälligkeiten erlebbar werde, hieß es. So sei es beispielsweise erlaubt, während der Vorstellung aufzustehen oder eigene Getränke und Snacks mitzubringen.

Das Oberlinhaus bietet zudem Themenabende für Eltern, Angehörige und Menschen mit Autismus an. An diesem Mittwoch um 17 Uhr referiert Ergotherapeut Michael Heinze über einen adäquaten Umgang mit auffälligen Verhaltensweisen und wie deeskalierend auf hocherregte Menschen eingewirkt werden kann. 

PNN

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