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Hörner zeigen. Ina Pokorny ist die Neue im Naturkundemuseum.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Klimawandel im Naturkundemuseum

Neue Mitarbeiterin soll Möglichkeiten für Wissenschaftsschaufenster testen / Beteiligung der Institute offen

Innenstadt - Für das Naturkundemuseum soll eine neue Mitarbeiterin ein Grobkonzept testen, das wissenschaftliche „Verführung“ in der Zukunft verspricht. Es geht um die Darstellung des Klimawandels in seinen unterschiedlichen Facetten und um den Einfluss auf die Tier- und Pflanzenwelt. Dazu möchte Museumschef Detlef Knuth ein neues Haus aufbauen, das sich als Wissenschaftsschaufenster präsentiert (PNN berichteten). Die aus 60 Bewerbern ausgewählte Mitarbeiterin heißt Ina Pokorny. Die promovierte Biologin war bereits an der Universität Potsdam für Wissenschaftskoordinierung zuständig, stellte für wissenschaftliche Einrichtungen Drittmittelanträge, war für Öffentlichkeitsarbeit zuständig, lehrte Evolutionsbiologie/Spezielle Zoologie an der Uni Potsdam und schrieb in diesem Bereich auch ihre Doktorarbeit.

Ob Potsdams wissenschaftliche Renommier-Institute wie das für Klimafolgenforschung (PIK) oder die Uni sich am Wissenschaftsschaufenster beteiligen, ist angesichts des im Obergeschoss der Bibliothek geplanten Wissenschaftszentrums unklar. Doch nur, wenn Knuth solche Partner findet, hat es eine Chance auf Realisierung.

Ungeduld scheint Knuth dabei fehl am Platze, denn erst einmal – das sehe er ein – habe die Eröffnung des Potsdam-Museums im Alten Rathaus Vorrang und dann bedürfe so ein Projekt einer intensiven Vorbereitung. Dafür hatte Knuth zwei Mitarbeiter angefordert, um das Konzept wegen einer begrenzten EU-Förderung noch bis 2013 erarbeiten zu können. Die Stadtverordneten bewilligten eine Stelle. Dem Naturkundemuseum kommt nun jedoch die UNO-Dekade der Biodiversität entgegen, die bis 2020 dem weltweiten Erhalt biologischer Vielfalt gewidmet ist. „Das ist unsere Zielrichtung“, meint Knuth und hofft deshalb auf neue Förderung zum Thema. Er kann sich vorstellen, dass etwa 2020 mit dem Bau eines neuen Ausstellungshauses inklusive Forschungs- und Projekträumen für die „Natur im Wandel“ begonnen wird. Es könnte direkt neben dem jetzigen Naturkundemuseum in der Breiten Straße stehen. Dort gibt es zurzeit noch eine Freifläche, die der Stadt gehört.

Im Naturkundemuseum kann das Wissenschaftsschaufenster nicht untergebracht werden, da die beiden Museumshäuser Breite Straße 13 und 11 schon jetzt die Ansprüche kaum befriedigen können. Wegen der Sonderausstellung über Störche müsse bereits die Dauerausstellung „Tiere Brandenburgs“ komprimiert werden. Sie wird ein halbes Jahr gezeigt. Danach sollen andere Sonderthemen beleuchtet werden. Außerdem will Knuth die Dauerausstellung überarbeiten und dabei mehr auf moderne Medien setzen. Beim Wissenschaftsschaufenster hält er sogar eine Ver-„führung“ durch Sichteffekte für notwendig. Bei so spröden Themen wie Klimaforschung und Nachhaltigkeit müsse man den Besuchern spezielle Anreize bieten. Knuth sieht aber auch die Möglichkeit, die Klimaveränderungen in den letzten 200 000 Jahren zu dokumentieren und mit Urzeittieren zu locken. dif

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