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Sport: „Komisch in den Füßen“

Potsdams Jenny Zietz trainiert mit der Nationalelf in Portugal

Potsdams Jenny Zietz trainiert mit der Nationalelf in Portugal Vor gut einem Jahr zog sich Jennifer Zietz bei einem Lehrgang der Frauenfußball-Nationalmannschaft einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu – der Rest der Bundesligasaison war für sie gelaufen. Seit vergangenem Sonnabend trainiert die Stürmerin des 1. FFC Turbine Potsdam nun im portugiesischen Albufeira erstmals wieder mit dem DFB-Team. Wie geht es Ihnen und den anderen sieben Potsdamerinnen derzeit beim Lehrgang am Mittelmeer? Uns geht es gut, wir sind alle wohlauf, aber auch ein bisschen k.o. vom Training. Was steht denn vor allem auf dem Programm von Nationaltrainerin Tina Theune-Meyer? Schnelligkeit und Schnellkrafttraining, Taktik und Zweikampf, Kraft- und Stabilisationsübungen. Heute vormittag waren wir im Kraftraum, ansonsten nutzen wir die hiesigen Bedingungen natürlich für viel Training auf dem Platz. Wie sind die Bedingungen an der Algarve? Wir haben hier trockenes Wetter und Temperaturen um die 20 Grad. Heute ist es wieder ein bisschen bewölkt, aber ab und zu kommt die Sonne durch. Von unserem Hotel bis zum Meer sind es nur 30 Meter. Wurde das auch schon zum Baden genutzt? Ja, am Montag. Das Wasser war – sagen wir – angenehm frisch. Sie gelten als eine der jungen Spielerinnen, die sich noch Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen machen können. Die Olympischen Spiele sind der Traum eines jeden Sportlers, das gilt auch für mich. Ich werde alles versuchen, um nach Möglichkeit in Athen dabei zu sein. Als Sie im Dezember 2002 zum DFB-Lehrgang nach Barsinghausen reisten, wo Sie sich dann schwer verletzten, hofften Sie noch auf ein WM-Ticket, oder? Das stimmt, nur deshalb bin ich damals hingefahren. Eigentlich wollte ich den Lehrgang gar nicht mehr wahrnehmen, denn ich hatte das ganze Jahr durchgespielt und gemerkt, dass mein Körper nicht mehr kann. Und diesmal? Diesmal ist alles anders. Jetzt bin ich auf einem guten Weg. Wir sind bei Turbine von unserem Trainer Bernd Schröder schon gut vorbereitet worden, schließlich wollen wir den Deutschen Meistertitel nach Potsdam holen. Als wir in dieser Woche hier in Portugal wieder erstmals richtig mit dem Ball trainierten, war es anfangs aber schon ein bisschen komisch in den Füßen. Ich habe noch ein bisschen Muskelkater, aber wenn die Bundesliga wieder losgeht, werden wir alle hundertprozentig fit sein. Beim FFC Turbine gehen Sie auf Torejagd, in der Nationalmannschaft sind Sie für die Abwehr vorgesehen – wie kommen Sie mit diesem Wechsel klar? Bevor mir damals das Kreuzband riss, hatte mir unsere Bundestrainerin schon erklärt, wie sie sich meine Rolle vorstellt, und auch dank einiger taktischer Tips von Ari (Ariane Hingst/d. Autor) bin ich ganz gut damit klargekommen. Ich spiele beim DFB in der Abwehr rechtsaußen und kann mich auch mit in den Angriff einschalten. Am Sonnabend steht das EM-Qualifikationsspiel Portugal gegen Deutschland an. Gab es schon Signale, welche Potsdamerinnen dann auflaufen werden? Nein. Am Freitag soll unser Kader von 24 auf 18 Spielerinnen reduziert werden. Und da wir auch 14 Weltmeisterinnen dabei haben, werde ich wohl kaum dazu gehören. Das Training hier ist für mich trotzdem ein Gewinn. Es ist mein erster A-Lehrgang, den ich voll durchziehen kann. Und es ist schon etwas anderes, wenn man beispielsweise die Weltfußballerin Birgit Prinz vor sich hat. Das Interview führte Michael Meyer

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