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Landeshauptstadt: „Krieg und Frieden“

Objekte der Militärgeschichte zu besichtigen / Offizielle Eröffnung in Golm

Objekte der Militärgeschichte zu besichtigen / Offizielle Eröffnung in Golm Von Winfried Gutzeit Golm - Der Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag steht unter dem Thema „Krieg und Frieden. Dazu habe die Stadt eine Reihe passender Objekte gewinnen können, teilte Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz gestern mit. Bekannte Beispiele seien das Marmorpalais am Heiligen See, wo die DDR-Regierung lange Jahre ein Militärmuseum eingerichtet hatte, und das benachbarte Schloss Cecilienhof, wo im August 1945 auf der Potsdamer Konferenz mit der Teilung Deutschlands zugleich die Teilung Europas besiegelt wurde. Diesmal wolle man auch die ehemalige Wasserbaudirektion in der Berliner Straße öffnen, worin bis Anfang der 90er Jahre sowjetische Truppen stationiert waren und sich heute das Bundesvermögensamt befinde, ergänzte Stadtkonservator Andreas Kalesse. Ebenso führte er Park und Villa Ingenheim in der Zeppelinstraße an. Als die Straße noch Leninallee hieß, residierte hier das Militärgeschichtliche Institut der DDR, heute befindet sich dort das Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr. „Wir haben diesmal 31 Besuchsobjekte auf unserer Liste, sagte Kalesse. Besonders freue er sich über die Öffnung des Großen Refraktors auf dem Telegrafenberg. Dort wurde 1899 eines der bedeutendsten Linsen-Teleskope der Welt in Betrieb genommen und konnte jetzt vor wenigen Wochen nach seiner Restaurierung wieder aufgestellt werden. Weiterhin werden auf zahlreichen Friedhöfen der Stadt Führungen angeboten, stehen zahlreiche Kirche für die Besucher offen und werden geschichtsträchtige Orte erklärt. „Für die offizielle Eröffnung sind diesmal ganz bewusst die Golmer Kirchen gewählt worden, sagte von Kuick-Frenz. Denn die Potsdamer sollten in den neuen Ortsteilen auch die Kleinode entdecken. Es sei einmalig, dass in Golm beide Kirchen noch stehen, da früher auf dem Lande bei Neubau einer Kirche die alte meist abgerissen wurde. „Die alte Kirche Golm ist das älteste durchgehend genutzte Gebäude unserer Stadt, stellte sie fest. Zwar könne man das Baujahr nicht genau bestimmen, doch sei Golm 1289 erstmals urkundlich erwähnt worden. Das Alter der Kirche und die verschiedenen Bauepochen erläuterte Andreas Kalesse gestern eindruckvoll am freiliegenden Mauerwerk der Außenwand. Hinter dem Altar identifizierte er die Ziegel als Backsteine aus dem Mittelalter, während die Eingangswand Spuren holländischer Maurer aus dem späten 17. Jahrhundert zeige. „Hier sieht man an den Enden der Reihen deutlich die Klötzchensteine, sagte er. Das würde man ausschließlich in Holland finden. Jedoch hatte Kalesse außer Entusiasmus und Fachkenntnis auch noch die Zusage über 20 000 Euro für die Sanierung der alten Kirche mitgebracht. „Dafür soll sie noch in diesem Jahr gründlich analysiert und ein Plan für die Restaurierung ab nächsten Jahr erstellt werden, sagte er. Es sei hier noch sehr viel zu erkunden, allein die Kassettendecke aus Holz sei einmalig in Potsdam. Die alte Kirche Golm wird seit 120 Jahren als Friedhofskapelle genutzt und ist seitdem weitgehend dem Verfall preisgegeben. Zwar konzentriere man sich momentan auf die Sanierung der benachbarten Kaiser-Friedrich Kirche, „doch die Sanierung der alten Kirche schaffen wir auch noch, das sind wir optimistisch, sagte Hanna Löhmannsröben vom Kirchbauverein . Das genaue Programm zum Tag es offenen Denkmals: www.potsdam.de, Medienservice/Pressemitteilungen

Winfried Gutzeit

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