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Sport: Lange Dienstreise

Ehe Turbine Potsdam am Sonnabend in Frankfurt die „mission impossible“ im UEFA-Cup-Finale angeht, wartet morgen noch ein Punktspiel in Bad Neuenahr

Nach dem deftigen 0:4 im UEFA-Cup-Final-Hinspiel daheim gegen den FFC Frankfurt am vergangenen Sonnabend ging der FFC Turbine Potsdam schnell wieder zur Tagesordnung über. „Ich habe den Spielerinnen nicht viel gesagt“, so Cheftrainer Bernd Schröder. „Wir machen nach Siegen nicht viele Worte, deshalb habe ich es diesmal auch nicht getan. Die Truppe weiß selbst, dass wir uns nicht noch einmal so schlecht verkaufen können wie am Sonnabend. Den Teil unseres Gesichts, den wir dabei verloren,wollen wir uns am nächsten Sonnabend zurück holen.“ Am 27. Mai steht das Final-Rückspiel in Frankfurt (Main) an (14.15 Uhr, Stadion am Bornheimer Hang), und Schröder warnt davor, angesichts des 0:4 die bisherige Saison außer Auge zu lassen. „Das ist – unabhängig vom Ausgang des UEFA-Cup-Finales – unsere erfolgreichste Saison“, sagt er. „Turbine ist in diesem Jahr die erfolgreichste Klubmannschaft im gesamten DFB. Das Double wie wir hat auch der FC Bayern geschafft. Aber wir stehen zusätzlich im europäischen Finale, München nicht.Wir haben außerdem die meisten Tore geschossen und stellen nach Lage der Dinge mit Conny Pohlers die Torschützenkönigin. Das alles darf man nicht vergessen.“

Bevor Turbine am Sonnabend in Frankfurt die „mission impossible“ in Angriff nimmt, kickt der frisch gebackene Deutsche Meister morgen beim Tabellen-Vierten SC 07 Bad Neuenahr zum vorletzten Mal in dieser Saison um Bundesliga-Punkte. „Das wird ein schweres Stück Arbeit“, ahnt Schröder. „Bad Neuenahr hat eine gute Mannschaft beisammen, die nicht zufällig in der Tabelle so weit oben steht, und will sich für die hohe Niederlage bei uns revanchieren.“ Turbine hatte das Hinspiel daheim deutlich mit 7:1 gewonnen; dreimal traf damals Petra Wimbersky, zweimal Pohlers; außerdem trugen Aferdita Podvoricas und Cristianes Tore zum hohen Resultat bei.

Pohlers (35 Saisontreffer) und Wimbersky (19) sollen morgen in Bad Neuenahr allerdings nicht auflaufen. „Wir werden mit Blick auf die Partie in Frankfurt unserem gesamten Angriff eine Ruhepause gönnen, ebenso Abwehrspielerin Babett Peter nach ihrem bisher wirklich sehr guten halben Jahr bei uns“, erklärte Schröder. Dafür will er Cristiane von Anfang an stürmen lassen, ebenso die Zwillinge Isabel und Monique Kerschowski. Auch „Afro“ Podvorica, Josephine Schlanke und Carolin Schiewe „können zeigen, was sie drauf haben,“ so der Coach. „Wir werden auch jungen Leuten ihre Chance geben.“ Die Stammspielerinnen Inken Becher, Ariane Hingst und Peggy Kuznik sollen der Potsdamer Abwehr morgen den nötigen Rückhalt geben. Dem SC 07 fehlt gegen Potsdam seine bislang 15fache Saison-Torschützin Celia Okoyino de Mbabi – sie sah zuletzt beim 2:0-Sieg beim FFC Brauweiler Pulheim wegen Meckerns Gelb-Rot.

Die „Torbienen“ treten heute Mittag ihre lange Dienstreise zunächst bis Bad Neuenahr an. Von dort fahren sie am Freitag direkt weiter nach Frankfurt (Main), wo am Nachmittag ein letztes Training im Stadion am Bornheimer Hang geplant ist. Auch das dürfte ohne viele Worte vonstatten gehen. Michael Meyer

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