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Landeshauptstadt: Löscheinsatz auf dem Sago-Gelände

Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren / Mannschaftswagen für Fahrland, Neu-Fahrland und Drewitz

Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren / Mannschaftswagen für Fahrland, Neu-Fahrland und Drewitz Von Bodo Baumert Templiner Vorstadt - 300 Mitglieder haben die Freiwilligen Feuerwehren in Potsdam derzeit. 180 von ihnen waren am Wochenende im Einsatz – nicht bei einem Großbrand, sondern zur Übung. Auf dem Sago-Gelände an der Michendorfer Chaussee fand die jährliche Zwei-Tages-Ausbildung der Wehren statt, erstmals direkt in Potsdam. „Eigentlich wollten wir wie jedes Jahr auf den Truppenübungsplatz fahren. In der Zeitung haben wir dann aber gelesen, dass der renaturiert wird“, erklärte Wolfgang Hülsebeck, Fachbereichsleiter der Feuerwehr in Potsdam. Die kurzfristige Verlegung ist im Nachhinein sogar ein Glücksfall. Denn die Voraussetzungen rund um die ehemaligen Ayslbewerberheime im Potsdamer Süden kamen den übenden Brandbekämpfern sehr entgegen. Einziger Wermutstropfen: Sie konnten kein Feuer legen. Der Ersatz mit künstlichem Rauch erfüllte seinen Zweck aber auch. Und in den verlassenen Baracken fanden sich noch genügend Requisiten, um die Bekämpfung eines Wohnungsbrandes lebensnah nachzustellen. Einen Raum hatten die Kameraden als Wohnzimmer umgebaut, inklusive der Wodka-Flasche und den Spielkarten auf dem Tisch. Im Nebenzimmer schläft eine Puppe, mit der brennende Zigarette in der Hand. „Das ist eine Situation, die wir zum Glück nicht mehr so häufig erleben“, sagte Dirk Heusler, Bereichsleiter Gefahrenabwehr bei der Potsdamer Berufsfeuerwehr. Sogar einen Kinderwagen haben die Feuerwehrleute für den Hausflur gefunden. „Brennende Kinderwagen erleben wir leider immer noch sehr häufig – gerade in der Innenstadt“, so Heusler. Bevor die Freiwilligen Feuerwehren aber in die Baracken einrücken konnten, stand zunächst einmal Theorie auf dem Ausbildungsplan. Schließlich diente das Wochenende dazu, die Zusammenarbeit und die Routine am Einsatzort zu verbessern. Nachdem die Wehren am Sonnabend einzeln an verschiedenen Stationen ihre Fähigkeiten verbesserten, mussten sie gestern gemeinsam ran. Aus dem Templiner See galt es über anderthalb Kilometer Wasser zu pumpen um am Zielort einen vorgetäuschten Großbrand zu löschen. „Im Wald steht eine Gasverteilerstation, die sie schützen müssen“, erläuterte Wolfgang Hülsebeck das Ausbildungsziel. Kleinere „Gemeinheiten“ waren am Rande des Szenarios versteckt. So galt es, mehrere Verletzte einen steilen Bahndamm hinauf zu befördern. Neben solchen Strapazen durfte natürlich auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommen. Auch dafür war mit einem gemeinsamen Grillen am Sonnabend gesorgt. Schließlich gab es ja auch etwas zu feiern. Beigeordnete Elona Müller hatte am Sonnabendmorgen drei neue Mannschaftswagen an die Wehren Fahrland, Neu-Fahrland und Drewitz übergeben. „Die ersetzen alte DDR-Fahrzeuge vom Typ LO“, freute sich Feuerwehr-Chef Wolfgang Hülsebeck über die Investition. Bei den alten Wagen saßen die Kameraden nämlich noch auf der Ladefläche zwischen ihrem Gerät. In den neuen Kleinbussen sitzen nun alle sicher. „Wichtig ist, dass sie heil am Einsatzort eintreffen“, betonte Dirk Heusler. Nur dann können sie ihr aufgefrischtes Wissen auch erfolgreich einsetzen.

Bodo Baumert

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