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Landeshauptstadt: Lungen- folgt Bauchzentrum

Bergmann-Klinikum strukturiert sich „organbezogen“

Innenstadt - Mit einer Vernissage des Potsdamer Künstlers Rayk Goetze eröffnet am Freitag, dem 19. Januar, um 15 Uhr das Lungenzentrum des Klinikums „Ernst von Bergmann“. Das Großkrankenhaus folgt damit dem Trend, „organbezogene Zentren“ zu etablieren. Wie Klinikumsgeschäftsführer Wilhelm Kahle gestern vor Journalisten erklärte, hat das Großkrankenhaus bereits vor fünf Monaten mit der Schaffung eines „Bauchzentrums“ begonnen und auch damit gute Erfahrungen gemacht. Weiterhin liefen Planungen für ein „Kopfzentrum“. Kahle: „Wir reißen die Mauern zu den einzelnen Chefärzten ein“.

Im Lungenzentrum sollen die Lungenpatienten künftig gemeinsam und fachübergreifend von den Fachärzten der Inneren Medizin, der Pulmologie (Lungenheilkunde), Onkologie (Tumorerkrankungen), der Thorax-(Brustkorb-)chirurgie und anderer Abteilungen des Klinikums behandelt werden, erklärte der leitende Oberarzt der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie, Dr. Hans-Georg Gnauk.

In einer ersten Stufe werden dem Lungenzentrum zunächst auf der Station D4 acht Betten zur Verfügung stehen. Bis 2009 sollen es Kahle zufolge 30 Betten sein. Im Herbst ziehe das Lungenzentrum in den Neubau an der Charlottenstraße um.

Wie Chefarzt Dr. Roland H. Wagner erklärte, stehen Lungenerkrankung im Vergleich zu Herzerkrankungen zu wenig im Focus der Öffentlichkeit. In Deutschland gebe es nur drei Lehrstühle für Thoraxchirurgie. Das sei „völlig unterrepräsentiert“. Wie Oberarzt Dr. Hagen Kelm sagte, seien unter den zehn häufigsten tödlich verlaufenden Erkrankungen in den Industrienationen immerhin vier Lungenerkrankungen zu finden. Chefarzt Prof. Dr. Thomas Weinke sagte, von den jährlich 40000 Patienten, die im Bergmann-Klinikum behandelt werden, haben zehn Prozent, 4000 Patienten, mit Lungenerkrankungen zu tun.

Wie die Ärzte darlegten, trage das Lungenzentrum der wahrgenommenen höheren Bedeutung von Lungenerkrankung Rechnung. Ziel sei es, die Liegezeiten der Patienten zu verkürzen, die Heilungschancen zu verbessern und auch die Wirtschaftlichkeit des Klinikums zu erhöhen. Das ist laut Chefarzt Wagner eine „win-win-Situation“ – alle gewinnen, Patienten, Ärzte und das Klinikum. gb

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