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Bagger gegen Pfützen: In der Hegelallee begannen gestern die Bauarbeiten.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Mahnwache in der Hegelallee

Baustart für Mittelallee / Vereine Argus und Freies Tor protestieren am Freitag

Innenstadt - In Reaktion auf den gestrigen Beginn der umstrittenen Bauarbeiten an der Mittelpromenade der Hegelallee rufen die Bürgervereine Argus und Freies Tor zu einer Protestveranstaltung am kommenden Freitag auf. Wie Freies-Tor- Vorsitzende Ellen Chwolik-Lanfermann den PNN gestern sagte, werde ab 14 Uhr eine Mahnwache eingerichtet und Unterschriften gesammelt: „Wir wünschen eine breite Diskussion darüber, wie die Mittelpromenade gestaltet werden soll.“

Indes bedeuten die gestern begonnenen Bauarbeiten keinen Affront gegenüber Saskia Hüneke (Bündnisgrüne), Argus-Mitbegründerin und schärfste Kritikerin des Vorhabens. Die Stadtverordnete schlägt aus wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten vor, anstelle einer vom Baubeigeordneten Matthias Klipp (ebenfalls Bündnisgrüne) favorisierten Asphaltdecke für die Mittelpromenade eine wassergebundene Decke zu verwenden. Der gestern begonnene Abschnitt ist nicht Gegenstand dieser Diskussion, denn zunächst werden nach Angaben der Stadt noch bis Ende Oktober zwischen Nauener Tor und Jägerstraße auf einer Baulänge von 60 Metern lediglich die vorhandene wassergebundene Wegedecke durch Mosaikpflaster ersetzt, analog einer bereits gepflasterten vorhandenen Fläche. Dieses Vorgehen in diesem Teilabschnitt findet auch die Zustimmung von Saskia Hüneke.

Noch im Bauausschuss der vergangenen Woche hatte Saskia Hüneke vehement einen Verzicht auf den von Klipp angekündigten Baubeginn gefordert, da sie erneut einen Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht hat. Darin schlägt die Stadtverordnete vor, die Wirtschaftlichkeit einer kompletten Asphaltierung der Mittelallee vom Jägertor bis zum Brandenburger Tor zu überprüfen. Ihrer Ansicht nach würde das Aufbringen einer neuen wassergebundenen Decke nur 96 000 Euro kosten, während die Stadt für die Asphalt-Variante etwa 200 000 Euro aufbringen will. Saskia Hüneke spricht sich gegen eine Versiegelung der 2000 Quadratmeter betragenen Wegfläche aus, da eine gebundene Decke Wasser aufnehmen und durch den Kühleffekt zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen könne. Ferner trage eine nicht völlig verfestigte Oberfläche zu einem besseren Verhältnis zwischen Radfahrern und Fußgängern bei. Kritiker befürchten, durch die Asphaltdecke entstehe eine „Rennstrecke“ für Radfahrer. Ellen Chwolik-Lanfermann zufolge könnten dadurch auch Beeinträchtigungen für mobilitätsbehinderte Menschen einhergehen.

Der Baubeigeordnete Klipp argumentiert, die zur Bundesgartenschau 2001 aufgebrachte wassergebundene Decke sei der Nutzungsintensität nicht gewachsen. Sehr teuer sei der Unterhalt einer solchen Oberfläche und darum für die Stadt nicht wirtschaftlich. Ferner entspreche eine Förderung des Radverkehrs einer zentralen Forderung des Klimaschutzkonzeptes des Potsdamer Institutes für Klimafolgenforschung. Die Asphaltdecke sei „ohne vernünftige Alternative“. Guido Berg

Das Video wurde uns freundlicherweise von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.

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