zum Hauptinhalt

Homepage: Markt, Medien und Politikmanagement

Public Affairs I: Erstmals Dirscorsi-Preis des Dipa in Potsdam verliehen

Public Affairs I: Erstmals Dirscorsi-Preis des Dipa in Potsdam verliehen Das Deutsche Institut für Public Affairs (Dipa) in Potsdam hat am Montag erstmals den „Discorsi“-Förderpreis an wissenschaftlichen Nachwuchs verliehen. Prämiert wurden vier Abschlussarbeiten aus den Bereichen Politik- und Kommunikationswissenschaften mit jeweils 1000 Euro. Der Preis stand in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft Regierungssprechers Bela Andas, Chef des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung. Die Preisverleihung fand im Kutschstall des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte statt. „In den Bereichen Politikmanagement und Interessenrepräsentation brauchen wir Anwendungsorientierung, Managementqualitäten, ethische Standards und wissenschaftliche Exzellenz“, sagte Dr. Marco Althaus vom Dipa. Der „Discorsi“-Preis würdige Arbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses, die sich diesen Zielen verschrieben hätten. Den Preis erhielt unter anderem die Diplomarbeitsgruppe „Infrarot“ der Berliner Universität der Künste mit dem Titel „Kopien brauchen Originale“. Die Arbeit widmete sich dem eher trockenen Thema der Novelle des Urheberrechts. Die Gruppe entwickelte eine multimediale Kampagne, die sich auch gegen Raubkopien im Internet wendet. Das Bundesjustizministerium war davon so begeistert, dass es zum Auftraggeber wurde und die Kampagne zur Linie der Bundesregierung machte. „Hinter der witzigen Kreation, die nicht davor zurückschreckte, Krieg-der-Sterne-Bösewicht Darth Vader als Statist zu engagieren, steckt viel Systematik und ausgefuchste Markt- und Medienforschung“, begründete Althaus die Auszeichnung der Arbeit. Die Preisverleihung selbst stand unter dem Vorzeichen der Public Affairs, denen sich das Dipa verschrieben hat. Bundes- und Landtagsabgeordnete, Chefs von PR-Agenturen, anerkannte Fachleute aus dem kommunikations- und politikwissenschaftlichen Betrieb und auch Nachwuchs hatten sich im Kutschstall eingefunden. Der gemütliche Ausklang ließ die berufsbedingten Grenzen unschärfer werden. Auch ein sichtlich gebeutelter Hans-Hermann Langguth, stellvertretender Sprecher der Bundesregierung, hatte nach einem harten Arbeitstag seinen Weg über die vereisten Straßen in den Kutschstall gefunden. Dass er, anders als man es von einem Kommunikationsprofi verlangen könnte, seine Rede nur vom Blatt ablas, war wohl einem besonderen Umstand der Politikkommunikation geschuldet: Den Tag über mussten die Regierungssprecher sich überlegen, wie sie den Hauptstadtjournalisten die Rolle Außenminister Joschka Fischers in der so genannten Visa-Affäre verkaufen können. Er habe sich „reichlich mit Public Affairs“ beschäftigen müssen. „Mein ganzer Terminkalender ist durcheinander geraten“, sagte Langguth auf das Verständnis der anderen Kommunikationsprofis hoffend. Zur Preisverleihung fand er lobende Worte. „Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Public Affairs kann uns nicht schaden.“ Mit Blick auf die Arbeit des Dipa sagte Langguth: „Gute Beratung braucht gute Qualifikation.“ Zugleich mahnte er: „Glaubwürdigkeit ist das höchste Gut.“ Politikberatung solle mutig, aber nicht übermütig sein. „Politik macht Politik, Beratung macht Beratung.“ Aber nicht jeder Berater halte sich daran. Dipa-Leiter Michael Geffken, sagte dazu, nicht nur ethisch, auch rein pragmatisch sei es wichtig, dass Interessenvertreter und Berater sauber arbeiten. Jan-Oliver Schütz

Jan-Oliver Schütz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false