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Landeshauptstadt: Massiver Protest gegen Gewoba-Pläne

Mieter in Potsdam-West gegen Luxusmodernisierung / Peter Rohn wandte sich an Beschwerdeausschuss

Mieter in Potsdam-West gegen Luxusmodernisierung / Peter Rohn wandte sich an Beschwerdeausschuss Einer der bekanntesten Künstler Potsdams, der Maler Peter Rohn, hat sich an den Ausschuss für Eingaben und Beschwerden gewandt und darauf aufmerksam gemacht, dass die Gewoba Häuser in Potsdam-West (und nicht nur dort, PNN berichteten in der Ausgabe von gestern) nicht nur modernisieren will, sondern dass sie den Mietern veränderte Wohnungsgrundrisse aufzwingen und sie mit hohen Mieten belasten wolle, die sich die wenigsten dann noch leisten könnten. Dass diese Aussage ihre Richtigkeit hat, bestätigte gestern vor dem Ausschuss auch Bernhard Kiesling, der in der Carl- von-Ossietzky-Straße wohnt. Die Mieter seines und des Nachbarhauses hätten 14-seitige Ankündigungen bekommen, was alles gemacht werden soll. Allein im Haus Nummer 28 will die Gewoba 1,6 Millionen Euro verbauen, so Kiesling. Und das, obwohl nach der Wende schon vieles erneuert wurde. Die komplexen Modernisierungsmaßnahmen würden zu einer Mieterhöhung um das 2,5 bis 2,6-fache führen, errechneten die geschockten Mieter. Bisher habe es noch kein Gespräch der Gewoba mit den Mietern gegeben und eine Bitte, an einer Mieterversammlung der Häuser in der Carl-von-Ossietzky-Straße 26, 27, 28 teilzunehmen, sei ungehört verhallt. Auch Oberbürgermeister Jann Jakobs als Aufsichtsratsvorsitzender der Gewoba habe nicht reagiert, so Kiesling. Der Beschwerdeausschuss unter Vorsitz von Siegmar Krause (PDS) will nun der Stadtverordnetenversammlung empfehlen, dass sie sich mit dem Vorhaben des städtischen Unternehmens beschäftigt. Das müsse unbedingt unter dem Gesichtspunkten der Wohnungspolitischen Leitlinien geschehen, die die STVV beschlossen hat. Es solle dabei auch die soziale Verträglichkeit der Maßnahme geprüft werden, sagte Krause. Es sei im Moment, da Hartz IV eingeführt werde, viel wichtiger, dafür zu sorgen, dass genug Wohnungen in vorgeschriebener Größe und zu verträglichen Mieten vorhanden seien, statt Landesfördermittel für Luxusmodernisierungen einzusetzen. Helmut Przybilski (SPD) forderte, dass die Gewoba darlegen soll,welcher Modernisierungsaufwand im einzelnen betrieben wird und wie hoch die Mieterhöhungen werden und Peter Schüler (Bü 90/ Grüne) betonte, dass er in seinem Miethaus erlebt habe, dass mieterverträgliche Modernisierungen durchaus möglich seien. Er wünschte sich, dass Modernisierungsprinzipien angewandt werden, die eine gute soziale Mischung der Mieter garantieren. dif

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