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Landeshauptstadt: Mehr Vereine, weniger Hallen

Stadt legt Sportförderbericht vor: Investitionen gesunken, Sanierungsstau von 34 Millionen Euro

Stadt legt Sportförderbericht vor: Investitionen gesunken, Sanierungsstau von 34 Millionen Euro Die Stadt Potsdam will in diesem Jahr drei weitere Sportstätten in die Trägerschaft von Vereinen geben und somit den städtischen Haushalt entlasten. Geplant ist laut der Sportbeigeordneten Gabriele Fischer, den Sportplatz Am Stern, den Sportplatz Waldstadt sowie die Sandscholle abzugeben. Dies sei ein Bestandteil der Sportförderung der Stadt, die im vergangenen Jahr allein für die Gebäudebewirtschaftung rund 6,6 Millionen Euro betrug und damit im Vergleich zu 2003 um etwa 145 000 Euro gesunken ist. Die Kostensenkung resultiere auch aus Einsparungen bei Personalkosten, „im Wesentlichen durch Vorruhestandsregelungen“, heißt es im Bericht. Insgesamt waren das 114 000 Euro. Die Kündigung zweier Hallennutzungsverträge – Flotowstraße und Erich-Weinert-Straße – engte zudem die Versorgung der Vereine mit Hallenzeiten weiter ein. Wie Torsten Gessner, Fachbereichsleiter Sport, sagte, könnte jede Hallenzeit inzwischen zweifach vergeben werden. Sowohl der Bedarf an Sportstätten wie auch der Sanierungsbedarf seien weitaus höher als die vorhandenen Gelder. Fischer sprach von einem Investitionsstau bei der Sanierung der Anlagen in Höhe von 34 Millionen Euro. Die Investitionen der Stadt in den Ausbau und die Sanierung der Sportanlagen haben sich im Vorjahr auf zwei Bereiche konzentriert: den Luftschiffhafen sowie den Sportplatz Waldstadt. Dort sind laut aktuellem Sportförderbericht, der morgen in der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt wird, 3,05 Millionen Euro der insgesamt 3,12 Millionen Euro Investitionen (zum Vergleich 2003: 7,6 Millionen Euro) geflossen. 2,28 Millionen Euro davon waren Fördergelder von Bund und Land. Der Sportpark Luftschiffhafen ging Ende des Vorjahres als einzige städtische Sportanlage nicht in den Besitz des Kommunalen Immobilien Service (KIS) über und soll in Zukunft von einer eigenen Gesellschaft übernommen werden. Daran arbeitet eine Kommission, an der unter anderem die Stadtverwaltung und Vertreter des Landessportbundes beteiligt sind. Den Ruf Potsdams als Sportstadt sieht Gabriele Fischer als gesichert an. Allein die Anzahl der Vereine stieg im vergangenen Jahr um 13 auf 133, deren Mitgliederzahl kletterte um 1400 auf nun 19 784. Zudem sei jeder dritte Schüler in einem Sportverein aktiv. Als größte Unterstützung der Stadt für die Potsdamer Vereine wertete Fischer die weiterhin kostenlose Nutzung der Sportstätten – eine Gebühr war bereits einmal im Gespräch. Um die dennoch vorhandene Platz- und Hallennot für den Wettkampfsport zu überbrücken, habe die Stadt laut Gabriele Fischer bereits mit Filmpark-Chef Friedhelm Schatz über eine Nutzung der geplanten Mehrzweckhalle Metropolis im Filmpark gesprochen. Die ersten Reaktionen seien positiv gewesen, so Fischer.

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