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Sport: „Meistens gewinnen die Deutschen“

PNN-Interview mit UEFA-Präsident Lennart Johansson

PNN-Interview mit UEFA-Präsident Lennart Johansson Lennart Johansson ist UEFA-Präsident, Schwede und wohnt in Stockholm. Genauer: in Solna, dort wo das Nationalstadion der Tre Kronors steht. Johansson hatte es also nicht weit, um ins Olympiastadion der Spiele von 1912 zu fahren, um Djurgarden/Älvsjö gegen Turbine Potsdam als diesjähriges Final-Hinspiel um den europäischen Frauenpokal anzuschauen. Johansson gilt schon lange als Freund des Frauenfußballs und als Freund der Deutschen spricht er auch fließend deutsch. Herr Johansson, wie beurteilen Sie das Spiel hier in Stockholm? Die Deutschen aus Potsdam spielten sehr gut. Sie waren schneller und stärker als Djurgarden/Älvsjö. Drücken Sie als Stockholmer Einwohner und Schwede Ihrem Stockholmer Team nicht besonders die Daumen? Nein, das wäre doch unfair. Als Präsident der UEFA freue mich über ein gutes Spiel und bin neutral. Ansonsten allerdings muss ich sagen: Ich bin ein Anhänger von AIK Stockholm. Wie Sie wissen, sind AIK und Djurgarden große Rivalen in unserer Hauptstadt. Natürlich bin ich als Schwede stolz, das Umea IK den Frauenpokal schon zweimal gewinnen konnte und Djurgarden/Älvsjö jetzt im Finale steht. Wenngleich der Pokal dieses Mal möglicherweise von Schweden nach Deutschland wandert. Ach wissen Sie: Die Schwedinnen haben so oft schon gegen Deutschland gespielt. Meistens gewinnen die Deutschen. Das sind wir fast schon gewohnt. Kommen Sie denn auch zum Rückspiel, um gegebenenfalls den Pokal in Babelsberg an Turbine Potsdam zu übergeben? Ich werde mich bemühen, dass das Spiel in meinen Terminplan passt. Im Moment kann ich das aber noch nicht sagen oder gar versprechen. Ich würde aber sehr gerne die Reise nach Potsdam unternehmen. Schwedische und deutsche Teams dominieren den weiblichen Europapokal. Ja, aber wir sollten nicht vergessen, das es auch noch weitere starke Mannschaften gibt. Etwa in Norwegen, England, Frankreich. Die Zahl an guten Teams wird immer größer. Das ist gut für den Frauenfußball und zeigt, dass dieser Sport immer beliebter und stärker und mehr anerkannt wird. Dieser Trend ist in ganz Europa spürbar und sehr erfreulich. Das gilt auch auf Ebene der Nationalteams. Die USA sind nicht mehr das einzige Nonplusultra. Nein, und das ist gut so. Die starken europäischen Nationen bilden inzwischen echte Alternativen. Die Ligen sind so stark, dass Spielerinnen aus aller Welt zu uns kommen. Das ist sehr erfreulich. Es herrscht in den Spitzenligen mittlerweile ein sehr hoher Standart. Das Interview führte Rainer Hennies

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