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Sport: Michendorf überwintert auf einem Abstiegsplatz

Steigerung im Defensivbereich ist notwendig, um den Klassenerhalt zu schaffen

Noch vor Jahresfrist hatte sich der Aufsteiger SG Michendorf als eine Bereicherung für die Landesklasse herausgestellt. Mit Rang sieben war das Saisonziel Nichtabstieg bereits zur Hinrunde fast in Sack und Tüten. Diesmal gibt es eine völlig veränderte Situation: Mit nur zehn Punkten aus drei Siegen und einem Remis belegt die Elf auf Rang 14 einen Abstiegsplatz. Selbst mit einem kaum erwarteten Erfolg im für den 18. Februar angesetzten Nachholespiel gegen den Werderaner FC kann die Mannschaft diesen Platz nicht mehr verlassen.

Dabei hatten die Michendorfer mit dem klaren 3:0-Erfolg im Kreisderby über den FSV Babelsberg 74 einen guten Start. Doch mit den folgenden 4:8- und 1:4-Niederlagen gegen die Favoriten Waltersdorf und Königs Wusterhausen riss der Faden. Aus verschiedensten Gründen wohl verständlich, aber sehr abträglich, wirkten sich die ständigen Umstellungen im Abwehrbereich aus, die in der Folge zu 43 Gegentreffern – fast drei Gegentore pro Begegnung – führten.

Die statistische Bilanz sagt aus, dass Trainer Silvio Ebert in der Hinrunde immerhin 26 Spieler mit einem Durchschnittsalter von nur 24,58 Jahren aufgeboten hat. Mit Andreas Goetzmann war nur ein Akteur in allen bisher ausgetragenen Partien dabei. Nico Dreschkowski, Stefan Woite und Daniel Niendorf fehlten einmal, Christian Müller und Patrick Schenk zweimal. Drei Partien mussten nach Roten Karten gegen Christoph Lindenau und Christian Müller sowie einer Ampelkarte gegen Kapitän Daniel Niendorf in Unterzahl beendet werden. Wegen der 5. Gelben Karte setzte Stefan Woite ein Spiel zwangsweise aus. Der zu lobende Mut zur offensiven Spielweise führte dazu, dass sich mit Felix Badrow (5), Nico Dreschkowski (3), Patrick Walter, Christoph Pabst, Stefan Woite (je 2) sowie Andreas Goetzmann, Maik Ebel, Jean Waide, Gregor Friedrich und René Schulz bereits zehn Spieler in die Torschützenliste eintragen konnten.

Gemessen an der mageren Punktausbeute der Hinrunde wird es für SG-Trainer Silvio Ebert keine leichte Aufgabe, den Abstieg seiner Elf zu verhindern. Vor allem wird es darauf ankommen, das taktische Konzept in Richtung einer defensiveren Spielweise zu ändern. „Die einzelnen Mannschaftsteile müssen sich besser verzahnen, sich noch enger formieren, als das bisher der Fall war“, sieht es der Trainer. So werden auch die Führungsspieler gefordert sein, mehr nach hinten abzusichern. Schließlich gibt es auch „bei den Jungen so viel Potenzial, dass sie sich im Lauf der Rückrunde um 20, 30 Prozent steigern können“, sagt Ebert. Insgesamt gesehen sollte die Qualität des Kaders aber ausreichen, die Klasse zu halten. Eine Verstärkung könn- te der Wiedereinsatz von Ronny Schult sein, der nach seinem Bundeswehreinsatz auf dem Balkan wieder zum Team stieß.

Ein ungemein schweres Punktspielprogramm zum Auftakt macht das Unterfangen Klassenerhalt noch schwieriger. Nach der Nachhole-Heimbegegnung gegen Werder muss MIchendorf beim mitgefährdeten FSV Babelsberg 74 antreten. Es folgen die Auseinandersetzungen gegen den Zweiten Waltersdorf (H) und Ersten Königs Wusterhausen (A) – da ist kaum Punktzuwachs zu erwarten. Erst die Ergebnisse in den nachfolgenden Partien werden über das Schicksal der SG im zweiten Jahr der Landesklassenzugehörigkeit entscheiden.

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