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Von Henner Mallwitz: Mit breiter Brust

Potsdams OSC-Wasserballer Hannes Schulz ist für Spiele mit der Nationalmannschaft nominiert

Als am Dienstag dieser Woche der Anruf vom Bundestrainer kam, war die Freude bei Hannes Schulz groß. Zuerst hatte Hagen Stamm den Potsdamer OSC-Wasserballer nicht auf der Rechnung – durch die Bundeswehrverpflichtungen zweier Spieler rückte der 19-Jährige dann aber doch in die Reihen der Nationalmannschaft auf. Ein bisschen Luft im Oberhaus konnte der Potsdamer bereits 2009 schnuppern, als Stamm ihn im März beim Freundschaftsspiel gegen die USA und im Dezember beim Weltligaspiel gegen Montenegro einsetzte.

Nun steht am 26. Januar abermals ein Weltligaspiel an: Hannes Schulz wird in Magdeburg die deutschen Farben gegen Frankreich vertreten und tritt tags darauf in Brandenburg/Havel abermals gegen die Franzosen zum Freundschaftsspiel an. „Ich habe mich natürlich riesig über die Nachnominierung gefreut“, sagt der 19-Jährige, der derzeit an der Potsdamer Sportschule an seinem Abi bastelt. „Mein zweites Weltligaspiel im dritten Nationalmannschaftseinsatz steht schließlich an, und das klingt vielversprechend.“ In der Tat, denn im deutschen Nationalteam vollzieht sich derzeit ein Generationswechsel. Nach der WM, bei der die Deutschen auf den sechsten Platz kamen, haben mehrere ältere Spieler ihre sportliche Laufbahn beendet und damit Platz für die jungen Talente gemacht.

„Für mich ein großes Glück, jetzt den Sprung in die A-Nationalmannschaft zu schaffen“, sagt Schulz, der zudem auf einen Einsatz gegen die USA hofft. Erstmals nämlich ist Potsdam auserwählt worden, ein Länderspiel auszutragen. Am 20. Februar wird die deutsche Nationalmannschaft das amerikanische Team zu einem freundschaftlichen Vergleich in der Schwimmhalle am Brauhausberg empfangen. In der Woche zuvor trainieren die US-Boys in Berlin.

„Potsdams ist für den deutschen Schwimmverband sehr interessant geworden“, sagt Wasserball-Landestrainer André Laube, der auch das Bundesligateam des OSC Potsdam betreut. „Der Deutsche Schwimmverband ist stets daran interessiert, mehreren Standorten eine Möglichkeit zu geben sich zu präsentieren. Wir machen hier eine sehr gute Nachwuchsarbeit, treten in der Bundesliga an, und so war der Verband sehr erfreut, dass wir uns für die Ausrichtung des Länderspiels beworben haben.“ Mit den US-Wasserballern, so Laube, gebe es bereits seit Jahren einen regen Austausch. Und so werde das Freundschaftsspiel auch in diesem Jahr im Rahmen eines Trainingslagers ausgetragen.

Der Potsdamer Verein will sich im Februar von seiner besten Seite zeigen, und so laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Das bis zu 500 Besucher fassende Bad am Brauhausberg ist bestens für dieses Event geeignet, und die Ränge sollen möglichst gefüllt werden. Da die OSC-Männer aber auch ihre Bundesligaspiele mit lauter Musik und anfeuerndem Hallensprecher veranstalten, dürfte die Vorbereitung keine all zu große Hürde sein.

Viel mehr Kopfzerbrechen macht da schon der Ablauf in der Bundesliga. Wegen der Witterungsbedingungen konnten die Potsdamer am vergangenen Wochenende nicht zum SV Weiden in die Oberpfalz reisen – ein neuer Termin steht noch aus. Fest im Plan hingegen steht das Derby am 30. Januar gegen Brandenburg. „Das wollen wir gewinnen“, sagt Laube. „Und zwar ganz selbstbewusst mit breiter Brust.“

Henner Mallwitz

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