zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Mit dem Auto in den Kindergarten

Die jüdische Integrationskita erhielt 4000 Euro-Spende aus Benefizkonzert

Drewitz - Endlich kann Rabbi Nahum Presman ein gebrauchtes Auto kaufen. Für einen täglichen Bring- und Abholdienst der Kinder des jüdischen Integrationskindergartens der Kita Märchenland in der Paul-Wegener-Straße. Möglich wird der Fahrzeugkauf dank der 4000 Euro Spendengeld. Diese Summe trugen die Besucher des dritten Benefizkonzerts für die jüdische Kita zusammen. Im vergangenen August hatten die Potsdamer Lion Clubs, Rotary Clubs und der Soroptimist International Club die Veranstaltung organisiert. Gestern früh überreichte Oberbürgermeister Jann Jakobs dem Rabbiner den Scheck.

Ein Wagen für die Kita in Drewitz ist dringend nötig. Denn viele der Kinder würden in Bornstedt und noch weiter weg wohnen: „Es ist eine große Anstrengung für die Eltern, ihre Kinder jeden Tag bis nach Drewitz zu bringen“ meint der Rabbi. Daher würden die Kinder bisher mit Privatautos des Kindergartenpersonals oder vom Rabbi selbst abgeholt. Die schwierige Anfahrt mache sich in der Zahl der Kitakinder bemerkbar, so Presman: Momentan betreuten die Erzieher nur 13 Kinder. „Wir haben aber Platz für 25 Kinder“, beklagt sich Rabbi Presman. Dabei leben in Potsdam laut Presman mindestens 40 Kinder mit jüdischem Hintergrund – vor allem in Familien, die aus den ehemaligen Sowjetrepubliken stammen. Doch es sei schwer, die meist russischen Eltern vom Konzept des Kindergartens zu überzeugen, meint Presman.

Der Rabbi hat die Kita selbst initiiert. Der gebürtige Israeli, der vor zehn Jahren in die brandenburgische Landeshauptstadt zog, wollte in Potsdam Raum für jüdische Kultur und Lebensformen schaffen. Und damit bei den ganz Kleinen anfangen. Im September vor zwei Jahren eröffnete dann der jüdische Kindergarten als offenes Element in der Kita Märchenland. Seitdem werden die Kinder von israelischen Betreuerinnen in hebräischer Sprache über ihre Kultur unterrichtet. Auch eine extra Küche für koscheres Essen gibt es. Für Rabbi Presman ist es besonders wichtig, die Kinder „als Juden in die Gesellschaft zu integrieren und nicht, sie zu assimilieren“. rs

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false