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Von Michael Meyer: Mit Glück und Schmidt weiter

Turbine Potsdam durch 1:0 gegen Essen-Schönebeck im DFB-Pokal-Halbfinale

Melanie Hoffmann brachte es unmittelbar nach dem Abpfiff auf den Punkt: „Da seid ihr heute aber mit einem blauen Auge davongekommen“, rief die Spielführerin der SG Essen-Schönebeck Turbine Potsdams Trainer Bernd Schröder zu, nachdem seine Fußballerinnen am Sonntag gerade durch ein 1:0 (0:0) daheim gegen den Liga-Konkurrenten ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen waren. Torschützin war Bianca Schmidt (59.). Potsdams Semifinal-Gegner am 27. Februar wird der SC 07 Bad Neuenahr (gestern 3:0 gegen den Hamburger SV) oder der Sieger der noch ausstehenden Partien FSV Gütersloh 2009 – FFC Frankfurt (am 2. Februar) beziehungsweise FC Bayern München – FCR 2001 Duisburg (am 9. 2.) sein. Ausgelost wird das Halbfinale am 3. Februar in Köln durch Europameister und Vizeweltmeister Toni Schumacher. „Ich wünsche mir dann – unabhängig vom Gegner – wieder ein Heimspiel“, so Schröder.

Gestern musste der Trainer gemeinsam mit 860 Zuschauern lange auf den erlösenden Torjubel Turbines warten. In Halbzeit eins ließen die Gäste auf dem gefrorenen Rasen durch frühes Stören und beherzte Zweikämpfe kaum Potsdamer Kombinationen zu. Angeführt von Hoffmann, sorgte vor allem Jackie Groenen für viel Betrieb vorm Turbine-Strafraum. Die erst 16-jährige schmächtige Holländerin, auch drittbeste Judoka ihrer Altersklasse im Heimatland, war in der Winterpause von Rood-wit Veldhoven nach Essen gewechselt. „Nach zehn Minuten Vorspielen wusste ich: die nehmen wir“, erzählte SG-Coach Markus Högner gestern.

Mit der Hereinnahme Yuki Nagasatos nach dem Seitenwechsel wurde Potsdam mutiger. „Da spielten wir konstruktiver, haben wir uns mehr zugetraut“, bestätigte später Kapitän Jennifer Zietz. Nun kam Turbine auch zu wirklichen Chancen, und als nach einem Nagasato-Eckball von links Essens Abwehr das Leder nicht aus der Gefahrenzone bekam, schaltete Bianca Schmidt am schnellsten und stocherte das Leder über die Torlinie (59.). „Es war heute sehr schwierig, auf diesem Platz ordentlich zu spielen“, erklärte die Torschützin später, was Fatmire Bajramaj bestätigte: „Es war schwer auf diesem Boden, und wir hatten auch ein bisschen Glück. So wie heute dürfen wir in einer Woche gegen Duisburg nicht auftreten.“ Denn trotz der Führung blieb das Spiel eine Zitterpartie, weil Essen-Schönebeck bis zuletzt auf den Ausgleich drängte und durch Hoffmann (78., 84.) auch noch Chancen hatte.

„Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht“, meinte Trainer Schröder nach dem Abpfiff. „Die Gäste spielten für ihre Verhältnisse sehr gut, aber wir haben andere Ansprüche. Denen entsprach heute nur das Ergebnis.“

Turbine: Schumann; Schmidt, Peter, Henning; Löwenberg (46. Nagasato), Odebrecht, Zietz, Kemme (46. C. Schröder); I. Kerschowski, Bajramaj, Mittag.

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