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Landeshauptstadt: Mit Huhndouble und Löwenbaby

Filmpark Babelsberg startet am Dienstag in seine Saison: Bis zuletzt wird geprobt, geputzt, gepinselt

Babelsberg - Das Huhn ist ein Hund. Die aus Schutz vor der Vogelgrippe verhängte Stallpflicht für Geflügel hat die Filmtierschule Harsch geschickt in ihr neues Showprogramm im Filmpark Babelsberg eingebaut: Nordhäuser-Huhn Tucke wird der Gefahr wegen von Schoßhündchen Alice gedoubelt. Statt sich die Hühnerleiter hochzupicken, frisst sich die Hundedame von Fleischhäppchen zu Fleischhäppchen und fliegt am Ende – immerhin anderthalb Meter weit bis zur rettenden Schulter der Tiertrainerin Claudia Blume. Mit von der Partie in der „Farm der Tiere“ am Ende der Westernstadt Wolf Tank, Schimmel Nemo, Pony Kaspar und das jetzt acht Wochen alte Löwenbaby Boranie.

Der viel zu lange Winter hat nicht nur die Filmtierschule erheblich zurückgeworfen. Noch mehr als sonst würden die letzten Tage vor dem Filmpark-Saisonstart am kommenden Dienstag für das Proben, Putzen und Pinseln genutzt. Damit alle Frühlingsblüher noch rechtzeitig in die Erde kommen, habe man sogar gärtnerische Verstärkung angefordert, sagte gestern Liane Nowak, Sprecherin des Vergnügungsunternehmens.

Bevor die Stuntleute die überarbeitete Fassung ihrer Liveshow „Bartertown“ erproben konnten, seien erhebliche Reparaturarbeiten im Inneren des Kulissen-Vulkans nötig gewesen, erzählte der neue Chef des Filmparks, Matthias Voss. Temperaturen bis zu minus 20 Grad hätten sich in das Holz des Donnerkuppelbodens gesetzt und die Bretter bersten lassen; sie mussten komplett ausgetauscht werden. Auch das Luftkissen zum Auffangen des Sprungs aus schwindelnder Höhe sei kaputt, die darunter liegende Fläche ebenfalls vom Frost angegriffen. „Das alles hat sehr aufgehalten“, erklärte Voss, der bei der gestrigen öffentlichen Probe mit dem Ergebnis eher unzufrieden schien. Das müsse alles noch ein bisschen schneller und reibungsloser gehen, kritisierte er. Die mangelnde Probezeit gelte es in den kommenden Tagen bis zum Saisonstart noch aufzuholen, sagte der Chef. Die Männer und Frauen von „Action Unlimited“ haben noch ein paar mehr Effekte in ihre Stuntshow eingebaut. In dieser Saison werde auch wieder ein Moderator durch das 25-minütige Programm führen, einige der halsbrecherischen Actionszenen erläutern. „Das darf aber auch nicht zu lang werden“, kommentierte Voss.

Vom Frost, aber nicht von Änderungen verschont blieb die Show im „Fernsehstudio 1“. Das Klassenzimmer aus der Kinderkanal-Serie „Schloss Einstein“ flog aus dem dreiteiligen Set, die Kulisse eines „Filmpark-Magazins“ nahm den Platz ein. Wie es der gemeine TV-Zuschauer aus ähnlichen Formaten wie „Brisant“ oder „Zibb“ kennt, gibt es einen Moderatoren-Stehtisch und eine Gesprächsecke. Geblieben sind die Disco-Kulisse der Kinder-Serie sowie der Nachrichten-Hintergrund für „RBB aktuell aus dem Filmpark“. Für die Sprecher-Rollen werden – traditionell üblich im Filmpark – die Besucher selbst herangezogen. „Noch stärker als bisher sollen die Besucher der kommenden Saison das ,Fernsehmachen“ sehen und verstehen“, so Matthias Voss, der auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) Anfang März vom geschäftsführenden Gesellschafter der Filmpark Babelsberg GmbH & Co. KG, Friedhelm Schatz, als neuer Filmpark-Chef und Prokurist vorgestellt wurde. Voss ist aber nicht wirklich ein neues Gesicht. Er verfolgt schon seit 1993 die Entwicklung des Vergnügungsviertels in der Medienstadt Babelsberg. Die kann nun Friedhelm Schatz nach dem von ihm in Auftrag gegebenen Masterplan weiterentwickeln. Der letzte Streit – einige ungeklärte Grenzverläufe zwischen Studio- und Filmparkgrundstücken – sind gerade beigelegt worden (PNN berichteten). Jetzt will Schatz unter anderem selbst Fernsehstudios bauen, die dann auch für die Besucher zugänglich sein werden.

Filmpark-Saison 2006: 11. April bis 31. Oktober, täglich von 11 bis 18 Uhr. Eintrittspreise: Erwachsene 17 Euro, ermäßigt 15,50 Euro, Kinder (vier bis 14 Jahre) 12,50 Euro, Familienkarte (zwei Erwachsene und bis zu vier Kinder) 50 Euro.

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