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Das Innere der Garnisonkirche: So könnte sie laut Mitteschön aussehen

© Mitteschön

Mitteschön legt Konzept zur Garnisonkirche vor: „Einmaliger Resonanzraum“ und „begehbares Kunstwerk“

Die Potsdamer Bürgerinitiative wirbt mit einem neuen Ideenpapier für den kompletten Wiederaufbau des Gotteshauses. Am Mittwoch wird es vorgestellt.

Die Garnisonkirche als Tagungsort für die Stadtverordneten, als „begehbares Kunstwerk“ und „größter Veranstaltungsraum in der Innenstadt“: Mit einem neuen Ideenpapier hat die Bürgerinitiative Mitteschön ihre kontrovers diskutierten Vorstellungen konkretisiert, wie das original mit Schiff wiederaufgebaute Gotteshaus einmal genutzt werden könnte. Das den PNN vorliegende Konzept soll am Mittwoch, den 19. Oktober, ab 19 Uhr im Potsdam Museum am Alten Markt vorgestellt werden – unter dem Motto „Sprechen wir nochmal über Preußen“.

Mit dem Papier, das kurz vor einer richtungsweisenden Sitzung des Kuratoriums der Stiftung Garnisonkirche veröffentlicht wird, wirbt Mitteschön für die „positiven Effekte“, die „ein Wiedergewinn der Garnisonkirche im Original für das architektonische Stadtbild, das Leben im Quartier und die Anziehungskraft der Kunst- und Kulturstadt Potsdam“ hervorrufen soll.

Wie berichtet geht es in der Sitzung des Kuratoriums am 2. November um die Frage, wer dort den Vorsitz übernimmt und die, wie sich die Stiftung nun zu dem Kompromissvorschlag von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) für einen weitgehenden Erhalt des Rechenzentrums und für ein Haus der Demokratie anstatt eines Kirchenschiffs verhält – um diesen Plan zu verwirklichen, müsste das Kuratorium mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit die endgültige Abkehr vom Kirchenschiff beschließen.

Ein Veranstaltungsort für bis zu 2000 Besucher?

Dazu will es Mitteschön nicht kommen lassen. In ihrer Vision ist die wiederaufgebaute Kirche „weithin sichtbares Ziel und architektonisches Schlussstück“ einer Kulturmeile vom Alten Markt über das neue Kreativquartier bis hin zur Ecke Dortu-/ Breite Straße. Zur Nutzung heißt es weiter: „Das rekonstruierte Gebäude, ausgestattet mit Infrastruktur, Gebäude- und Eventtechnik und flexibler Möblierung auf Höhe der Zeit, fasst ein Maximum von 2000 Personen.“ Dies sei „ein einmaliger Resonanzraum“,

Mitteschön kann sich darin mehrtägige Chorgesangsfeste mit überregionaler Beteiligung vorstellen. „Die brillante Akustik füllt den großen Saal in barockem Ambiente, in dem das Publikum nahezu rundum Platz findet – ein solcher Raum ist nicht nur Magnet für Besucher, sondern hat enorme Anziehungskraft auf Musiker, die dort auftreten wollen“, heißt es in dem Papier. An anderer Stelle ist eine Grafik zu finden, wie auch die Stadtverordneten das Kirchenschiff als Tagungsort nutzen. „Der Festakt zum Tag der Deutschen Einheit ist eine der größtmöglichen Veranstaltungen im Haus“, so eine weitere Idee.

Die Garnisonkirche: Laut Mitteschön könnte sie so einmal aussehen

© Mitteschön

Initiative schlägt Einsatz von Solarziegeln auf dem Kirchendach vor

Verwiesen wird auch auf den bereits im Bau befindenlichen Turm. Der biete auf etwa 60 Meter Höhe „den besten Blick auf die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten“, was gerade für Touristen interessant sei. Mitteschön ist sich sicher: „Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel in der unmittelbaren Nähe der Kirche profitieren von einem höheren Publikumsauflauf im Umfeld“.

Dazu werde ein Bauprojekt dieses Umfangs und Anspruchs viele Arbeitsplätze in der Region binden: „Der Wiederaufbau der Garnisonkirche ist ein Projekt des regionalen Handwerks.“ Angebunden werden sollte die komplette Kirche zur Energieversorgung an Geothermie. Ferner schlägt Mitteschön für das Kirchendach den Einsatz von „Solarziegeln der neuesten Generation“ vor – als „Beitrag zur autarken Stromerzeugung“.

Wie das alles bezahlt werden soll, davon ist in der Ideensammlung keine Rede. In einem ersten Vorstoß zur Europakirche von Mai 2021 hat Mitteschön allerdings bereits erklärt, die völkerverständigende öffentliche Nutzung des Baus sei im besonderem Interesse des Bundes, des Landes Brandenburg und der Stadt Potsdam. „Aus diesem Grunde ist es denkbar, dass die öffentliche Hand einen entscheidenden Beitrag zur Finanzierung des Baus des Kirchenschiffs leistet.“ Parallel dazu können privaten Spenden in die Finanzierung einfließen. Auch eine Ko-Finanzierung mit EU-Mitteln wurde dabei angeregt.

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