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Landeshauptstadt: Neubauten für Marktlücke

17,5 Millionen Euro Fördergeld für „pct“ und Medienkommunikationszentrum

Bornstedt/Babelsberg – Potenzielle junge Existenzgründer, die vielleicht gerade die letzten Semester ihres Studiums absolvieren, können sich freuen. Potsdam erhält zwei imposante neue Gebäude, die ihnen attraktive Arbeitsbedingungen bieten werden. Gestern übergab Wirtschaftsstaatssekretär Wolfgang Krüger die Förderbescheide an Oberbürgermeister Jann Jakobs: insgesamt 17,5 Millionen Euro.

Der eine Gebäudekomplex entsteht nahe der Kirschallee als zweiter Bauabschnitt des „potsdamer centrums für technologie“ (pct). Geschäftsführer Steffen Schramm sprach von einem „freudigen Anlass“ für die gestrige kleine Feierstunde. Über fünf Jahre hatte er auf diesen Anlass warten müssen. Der erste Bauabschnitt des pct, eine umgebaute Kaserne der ehemaligen Kriegsschule an der heutigen Dennis-Gabor-Straße, war bereits im Jahre 2000 übergeben worden und schreibt seither eine kleine Erfolgsgeschichte. „Wir sind zu 90 Prozent ausgelastet“, bemerkte Schramm.

Das zweite Gebäude entsteht auf dem Studiogelände in Babelsberg direkt an der August-Bebel-Straße. „Es wird die Eingangssituation des Studiogeländes architektonisch prägen“, sagte der Oberbürgermeister. Der fünfstöckige moderne Bau, im Entwurf terrakottafarben, wird zum Medien- und Kommunikationszentrum Babelsberg gehören. Laut Staatssekretär Krüger ist die Nachfrage nach Arbeitsmöglichkeiten auf dem Gebiet der digitalen Produktion derzeit enorm und werde zusätzlich verstärkt durch die Entwicklung des digitalen Rundfunks. Das geplante Gebäude werde daher eine Marktlücke ausfüllen.

Laut dem städtischen Wirtschaftsförderer Hans-Jürgen Wendl seien junge Existenzgründer auf solche von der Kommune getragene Einrichtungen angewiesen, weil ihnen nur hier die Arbeitsmöglichkeiten zu günstigen Konditionen geboten werden könnten. Erfahrungen aus anderen Kommunen zeigen, dass nach Privatisierungen diese Bedingungen schnell passé sind.

Bereits seit 1997 laufen die Förderbemühungen der Stadt, jetzt erst seien sie realisierbar geworden. Der erste Bauabschnitt des pct war bekanntlich nicht aus Mitteln der Wirtschaftsförderung, sondern aus einem Konversionsfonds für militärische Liegenschaften gefördert worden. Die jetzigen 17,5 Millionen Euro werden aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Infrastruktur“, kurz GA-Infrastruktur genannt, bezuschusst. Die Stadt muss dazu erhebliche Eigenmittel aufbringen. Auf eine Kleine Anfrage der Fraktion „Die Andere“ hatte die Verwaltung der Stadtverordnetenversammlung mitgeteilt, dass die Kofinanzierung in diesem Jahr in Höhe von einer Million Euro und im nächsten Jahr von 700 000 Euro erfolgt. Noch in diesem Jahr werde Baubeginn sein, verkündete der Oberbürgermeister. Im zweiten Halbjahr 2007 sollen die Neubauten zur Verfügung stehen. Das erweiterte pct besteht aus einem dreiteiligen Gebäudekomplex mit rund 6000 Quadratmetern Nutzfläche.

Mit dem Bau des Medienkommunikationszentrums (MKZ) in Babelsberg entstehen auf 2900 Quadratmetern Angebote auf dem Sektor der Medienwirtschaft. Realisiert und betrieben werden beide Einrichtungen durch die Technologie- und Gewerbezentrum Potsdam GmbH als hundertprozentige Gesellschaft der Stadt Potsdam.

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