zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Neue Farben fürs Glück

Potsdamer Firma gestaltet Räume zum Ankommen

Kreative Handarbeit in der Waldstadt-Grundschule 27: Konzentriert nähen die Kleinen Stoffstücke zusammen. „Lavendelschmetterlinge“, erklärt die neunjährige Samantha: „Da kommt Lavendel rein, dann riecht es immer gut.“ Ihre Freundin Luisa zeigt ein anderes Modell: „Das riecht aber nicht mehr, das ist schon alt.“ Alt und grau waren auch die Flure der Grundschule – bis zum letzten Winter.

Jetzt sind die Wände mit großen grünen Formen auf leuchtend orangenem Untergrund gestaltet. Berge, Hügel oder Wellen? „Das finde ich so gut daran, dass der Fantasie Freiraum gelassen wird“, schwärmt Lehrerin Martina Beeck und fügt hinzu: „In so einer Umgebung verhält man sich auch anders.“ Sonderpädagogin Heike Köpke hat weniger Schmierereien seit der Renovierung festgestellt. Und was sagen die Schüler dazu? Abwägende Blicke unter den Sechs- bis Neunjährigen. Dann sind sie sich einig: „Schön, viel besser als vorher“, meint Samatha und erntet Zustimmung. „Wenn ich früh in die Schule komme, will ich nicht gleich wieder einschlafen“, so die achtjährige Alyssa.

Als die Malerarbeiten im letzten Herbst auf der Tagesordnung standen, sei im Kollegium diskutiert wurden: Terrakotta? Orange? Jeder hätte seine Lieblingsfarbe vorgeschlagen. Und Köpke ahnte: „So wird das nichts.“ Dabei waren nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrer an einer schönen Arbeitsatmosphäre interessiert. Also kontaktierte sie die Potsdamer Firma „Haus im Glück“. Die erstellte ein Form- und Farbkonzept, das die fernöstliche Fünf-Elemente-Theorie berücksichtigt. Der Förderverein der Schule bezahlte, eine Potsdamer Malerfirma führte die Arbeiten aus.

Die Wirkung? „Richtig fröhlich“, findet Lehrerin Silke Paul. „Es ist Bewegung reingekommen, Helligkeit“, meint Köpke. Glückshaus-Chefin Amrei Gschwind habe Wert gelegt auf „intuitive Benutzerführung“: Wichtige Elemente wie Türen seien optisch vergrößert und aus Kinderperspektive leicht erkennbar. Die geschlossenen Formen an den Wänden vermittelten den Kindern das Gefühl des Aufgenommenseins, so die Diplomingenieurin: „Wir wollen den Schülern das Ankommen im Lebensraum Schule erleichtern.“ In der oberen Etage, wo die fünften und sechsten Klassen lernen, überwiegen nach oben offene Formen, die Wachstum und Kommunikationsfähigkeit symbolisieren sollen. Auch die Farben hätten eine unterbewusste Wirkung: Die geistige und körperliche Vitalität sowie das Selbstbewusstsein würden damit gestärkt, erläutert Gschwind.

In der Waldstadt-Grundschule ist man überzeugt und sucht jetzt Sponsoren für die Gestaltung der Klassenräume. JaHa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false