zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Neuer Halt für alte Kaimauer

Letzte Bohle für Spundwand in Schiffbauergasse gesetzt / Radweg bis Sommer 2006 fertig

Letzte Bohle für Spundwand in Schiffbauergasse gesetzt / Radweg bis Sommer 2006 fertig Von Dirk Becker Berliner Vorstadt - Nur Sekunden dauerte es gestern, bis die letzte Bohle der neuen Spundwand für die Kaimauer am Kultur- und Gewerbestandort Schiffbauergasse in den Tiefen See gerammt war. Auf einer Länge von 180 Meter sind in den vergangenen Monaten am Ufer hinter dem Oracle-Gebäude 125 dieser Bohlen, mit einem Gesamtgewicht von 300 Tonnen, verbaut worden. Die Schäden an der alten Kaimauer hatten den Neubau erforderlich gemacht, wie Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz vor Ort erklärte. Der Zwischenraum zwischen der Mauer und der Spundwand soll mit Sand aufgeschüttet und mit roten Klinkern abgeschlossen werden. An den Enden der Kaimauer sind Treppen geplant, die zum Ufer hinunter führen. Auf ein Geländer werde man verzichten, erklärte Kuick-Frenz. Als Begrenzung dient ein Streifen mit strukturierten Steinen, wie sie an den Straßenbahnstationen der Stadt eingebaut sind. „Somit kann auch ein Blinder mit seinem Taststock den Uferbereich sicher betreten“, sagte die Baubeigeordnete. Das gesamte Vorhaben sei mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt abgesprochen, um Menschen mit körperlichen Einschränkungen den Besuch des Ufers zu erleichtern. Noch in diesem Jahr soll ein 20 Meter langer Holzsteg an der Kaimauer entstehen, an dem im kommenden Jahr Fahrgastschiffe anlegen können. Mehrere Reederer hätten schon ihr Interesse bekundet. Somit entstehe ein reger Baustellentourismus an der Schiffbauergasse, ist sich Kuick-Frenz sicher, von dem auch das Restaurantschiff „John Barnett“ profitiere. Doch zuvor muss bis Juli im Uferbereich insgesamt 3700 Kubikmeter belasteter Seeboden abgeräumt werden. Untersuchungen des städtischen Umweltamtes hatten ergeben, dass der Uferbereich durch die frühere industrielle Nutzung so stark belastet sei, dass die Beseitigung des Seebodens sich als erforderlich erwies. An der Kaimauer soll bis Sommer 2006 ein drei Meter breiter Fußgänger- und Fahrradweg entstehen, der von der Innenstadt, unter der Humboldtbrücke hindurch bis zur Glienicker Brücke führt und in den internationalen Radweg R1 von Calais nach St. Peters eingebunden werden soll. Mit einer Schicht Seekiesel soll dieser zukünftige Asphaltweg bedeckt werden. 2,5 Millionen Euro aus europäischen Fördergeldern stehen für dieses Projekt zur Verfügung. Hinter dem Theaterneubau ist im Uferbereich eine größere Aussichtsplattform geplant, so Elke von Kuick-Frenz. Zu ebener Erde soll diese „Ausblicke in den Stadt- und Landschaftsraum und zum Babelsberger Park“ ermöglichen. Noch in diesem Jahr ist mit der Fertigstellung zu rechnen.

Dirk Becker

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false