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Landeshauptstadt: Neues Radwegekonzept angekündigt

Oberbürgermeister radelte durch Potsdam: Drewitzer Straße mit meistem Lkw-Verkehr, Humboldtbrücke für Fahrräder bald in Gegenrichtung freigegeben, Einigung bei Mauerradweg in Sicht

Oberbürgermeister radelte durch Potsdam: Drewitzer Straße mit meistem Lkw-Verkehr, Humboldtbrücke für Fahrräder bald in Gegenrichtung freigegeben, Einigung bei Mauerradweg in Sicht Ein neues Radverkehrskonzept hat Oberbürgermeister Jann Jakobs gestern nach einer Radtour durch die Landeshauptstadt angekündigt. Bereits im kommenden Haushaltsjahr soll ein Teil der benötigten 40 000 Euro eingestellt werden. Zwar kam das Stadtoberhaupt auf seinem blauen Rad mit Nabenschaltung unbeschadet über die 25 Kilometer von Potsdam, doch habe es einige „neuralgische Punkte gegeben“, so Jakobs. Unter anderem die Humboldtbrücke, die Drewitzer Straße in der Waldstadt sowie die Potsdamer Straße in Bornstedt. Eine Imagekampagne der Stadt pro Fahrrad soll laut Jakobs nun erstellt sowie das touristische Potenzial per pedales besser ausgeschöpft werden. Einige Entscheidungen würden jedoch nicht in der Verwaltung getroffen, ließ der Oberbürgermeister durchblicken und verwies auf die starre Haltung der Stiftung Schlösser und Gärten bezüglich der Durchfahrten durch Park Sanssouci und Neuen Garten. „Es wäre schön, wenn die Stiftung sich nicht immer so schwer tun würde“, so Jakobs. Zwar sei eine Einigung für den geplanten Mauerradweg zumindest für den Bereich Sacrow in Sicht. Die Fahrt von der Schwanenallee durch den Neuen Garten in die Bertinistraße, so sieht es die Planung vor, sei jedoch weiter vakant (PNN berichteten). Eigentlich, so Jakobs, sei Potsdam eine ideale Fahrradstadt. Der Fahrradanteil am städtischen Verkehr soll laut Verwaltung inzwischen 20 Prozent betragen, die letzte Radverkehrsplanung stammt aus dem Jahr 1992. Nun soll sie erneuert werden, nicht zuletzt weil die damaligen Prognosen schon lange übertroffen wurden. Konsequenzen daraus sind nun, dass die Humboldtbrücke in einigen Wochen, wenn die Beschilderung angebracht ist, für Radfahrer auch in die Gegenrichtung befahrbar sein wird. Das war zuletzt eine Forderung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, da der Weg aus der Innenstadt nach Babelsberg unzureichend ausgeschildert und schlecht befahrbar ist. Parkprobleme haben Pedaleure dagegen am Hauptbahnhof. Die im 13 Jahre alten Radverkehrsplan erwarteten 300 Räder täglich haben sich inzwischen mehr als verdoppelt: 700 Bikes werden jeden Tag abgestellt, Tendenz steigend. Nun will sich Jakobs mit Passagenmanager Sevket Demir in Verbindung setzen, um einen Vorschlag der Bündnisgrünen zu besprechen. Der ist, ein Teil des Parkhauses als Fahrradstellfläche nutzen zu können. Holprig war die Fahrt vom neuen Radweg der Großbeerenstraße abbiegend in den Horstweg. Zwar gab es für den Horstweg seitens des Stadtkontors bereits Vorplanungen, die Baukosten seien jedoch zu hoch gewesen. Nun muss das Vorhaben warten. Überlegungen, den Schlaatzweg auch über den Horstweg mit dem Schlaatz zu verbinden, gibt es derzeit in der Verwaltung jede Menge. Der Umbau des Straßenabschnittes scheiterte bisher an fehlenden Geldern. Neuplanung: Die Rechtsabbiegerspur zu den Tankstellen und dem Fast-Food-Restaurant könnte gekürzt und die Mittelinsel verbreitert werden, um einen sicheren Überweg ohne Ampel zu gewährleisten. Die Rechtsabbiegerspur ist mit 200 Metern länger als normal, das habe laut Dirk Volkmar vom Fachbereich Verkehrsplanung der Stadt aber historische Gründe. Bis vor 20 Jahren habe es nur zwei Tankstellen in Potsdam gegeben, da musste die Zufahrt zu einer der beiden also etwas länger sein. Oberste Priorität hat nach Ansicht der Stadtverwaltung der Bau eines Weges in der Drewitzer Straße. Zwar sah Jakobs nach seiner „illegalen Fahrt“ auf dem unbefestigten Fußweg dies anders, jedoch sei die zweispurige alleeförmige Straße in der Waldstadt die am meisten vom Lkw-Verkehr belastete Straße der Stadt. Ein Schutzstreifen an dieser Stelle komme laut Verwaltung nicht in Frage, da der Lkw-Verkehr zu hoch ist. Einige Kilometer weiter, in Bornstedt, ein weiterer Schwerpunkt der Verkehrsplaner. Die Potsdamer Straße soll ab dem kommenden Jahr innerhalb von drei Jahren neu gemacht werden. Samt Rad- und Fußweg. Die Kosten dafür müssen aber laut Arbeitsgruppenleiterin Straßenplanung, Martina Woiwode, auf die Grundstückseigentümer umgelegt werden. Die nächste Tour soll den Oberbürgermeister in die neuen Ortsteile führen: als erstes wahrscheinlich mit Schwerpunkt durch den Park Sanssouci nach Golm.

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